JT Touristik macht ab sofort unter dem Dach von Lidl weiter. Abbildung: Lidl
Der Berliner Veranstalter JT Touristik wird an die Lidl E-Commerce International GmbH & Co KG veräußert. Mit dem Abschluss der Transaktion wird Anfang 2018 gerechnet. Ab diesem Zeitpunkt werde Lidl Reisen "die wirtschaftlichen Aktivitäten übernehmen und den Betrieb vollumfänglich weiterführen", heißt es in einer Mitteilung des Insolvenzverwalters Stephan Thiemann.
Nach seiner Aussage bleibt JT Touristik als Marke erhalten – und wird seine Produkte auch künftig über Reisebüros verkaufen. soll als eigene Marke weiter bestehen bleiben und in die Lidl-Vertriebskanäle wie z.B. das Online-Reiseportal www.lidl-reisen.de eingebunden werden.
Offen ist, ob und wie der Veranstalter das Portfolio von Lidl Reisen ergänzt. Über den Kaufpreis vereinbarten beide Parteien Stillschweigen, angeblich soll er im niedrigen einstelligen Millionen-Bereich liegen.
Bereits gebuchte Reisen finden Thiemann zufolge "wie geplant" statt. Buchungen bei der "neuen JT Touristik" sollen ab Mitte Januar 2018 möglich sein. Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest.
Aus Sicht von Christoph Hahn, Reisechef von Lidl E-Commerce, ergänzt sich "das Know-how von JT Touristik hervorragend mit unseren Kompetenzen". Lidl vertreibt seit über zehn Jahren Reisen von verschiedenen Anbietern wie Big Xtra über Prospekte in den Supermärkten und über die eigene Homepage.
Vor rund einem Jahr startete zudem der eigene Veranstalter Lidl Holidays. Man habe dadurch neue Möglichkeiten im Einkauf wie direkten Zugang zu den Hotels und könne Ziele und Pakete anbieten, die die Partner bislang nicht im Portfolio hätten, hieß es damals.
Die Gründerin von JT Touristik, Jasmin Taylor, wird das Unternehmen zum 1. Januar 2018 verlassen. Sie begrüßt die Nachfolgelösung für JT Touristik: "Es erfüllt mich mit größter Zufriedenheit und durchaus auch mit Stolz, mein Unternehmen und meine Mitarbeiter in die Hände eines Unternehmens geben zu dürfen, das in ganz Europa bekannt ist und einen exzellenten Ruf genießt", wird Taylor in der Mitteilung des Insolvenzverwalters zitiert. Ergänzend sagt sie: "Bedanken möchte ich mich bei allen, die uns in den vergangenen Monaten unterstützt haben."
Der Erwerb steht noch unter Vorbehalt der Freigabe durch die Kartellbehörden. Mit ernsthaften Bedenken ist dabei aber nicht zu rechnen.
