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Ecuador beginnt Aufholjagd

In Ecuadors Hauptstadt Quito gibt es viel zu entdecken

In Ecuadors Hauptstadt Quito gibt es viel zu entdecken. Foto: helovi/iStockphoto

Santiago Granda vom ecuadorianischen Tourismusministerium will mehr Touristen nach Ecuador holen

Santiago Granda vom ecuadorianischen Tourismusministerium will mehr Touristen nach Ecuador holen. Foto: ecuadorianisches Tourismusministerium

Bei Wanderungen, beispielsweise im Cajas Nationalpark, trifft man ab und an auf flauschige Bewohner

Bei Wanderungen, beispielsweise im Cajas Nationalpark, trifft man ab und an auf flauschige Bewohner. Foto: SL_Photography/iStockphoto

Eigentlich sollte 2020 ein fulminant gutes Jahr für Ecuador werden. Zwei Millionen Menschen waren ein Jahr zuvor in das kleine südamerikanische Land gereist – „so viele wie in den letzten zehn Jahren nicht“, sagt Santiago Granda, Leiter der Abteilung für internationale Förderung des ecuadorianischen Tourismusministeriums. Daran habe man anknüpfen und die Zahlen steigern wollen. 

Noch im Frühjahr 2020 sah es so aus, als ob dies ein Leichtes werden sollte. Bereits 507.000 Touristen zählte Ecuador bis zum 15. März. Doch dann kam Corona und der Tourismus zum Erliegen. Jetzt will das südamerikanische Land eine Aufholjagd starten. „Ziel ist es, bis 2025 wieder zwei Millionen Leute begrüßen zu können“, sagt Granda. Auch wenn das Vorhaben ehrgeizig ist, sei er zuversichtlich, es zu schaffen. „Schließlich waren wir ja 2019 schon bei zwei Millionen Gästen – und haben in diesem und kommenden Jahr einiges vor.“ 

Ecuador startet Tourismuskampagne

Der Tourismuswerber spielt unter anderem auf eine groß angelegte internationale Tourismuskampagne an, die sich in diesem Jahr vorrangig an den Trade, vor allem an Reisebüro-Mitarbeiter, richtet. „2023 wollen wir dann Endkunden ansprechen.“ 

Geplant sind Famtrips, Webinare, Newsletter, Trainings – „die Reiseexperten müssen unser wundervolles Land kennenlernen, damit sie es mit Begeisterung verkaufen können“, sagt Santiago Granda. Sie sind für den Zeitraum September bis Dezember geplant. Reiseverkäufer können eine E-Mail an Rodolfo Milesi schreiben, der beim ecuadorianischen Tourismusministerium zuständig für den europäischen Markt ist. 

Famtrips mit deutschen Reiseverkäufern geplant

Die Kampagne richtet sich auch deswegen an Experten aus Deutschland, weil es nach Großbritannien, den zweitwichtigsten europäischen Quellmarkt für Ecuador darstellt. In diesem sieht Santiago Granda sehr großes Potenzial. 37.000 deutsche Urlauber kamen 2019 ins Land. Bis Juli 2022 waren es bereits mehr als 10.000, und die Zahlen steigen. 

„Wir sind eine Ganzjahresdestination, Winter und Sommer sind mild“, sagt Granda. Selbst in der Regenzeit von Dezember bis Mai sei es angenehm. „Und es gibt so viel zu erleben.“ 
Auch wenn Ecuador mit einer Fläche von 256.000 Quadratkilometern relativ klein ist, so ist die Landschaft vielfältig wie in nur wenigen anderen Ländern: Küste, Amazonasregenwald, Andenhochland und die Galapagos-Inseln faszinieren. Ebenso die einzigartige Tierwelt. Jeder Besucher komme auf seine Kosten. 

Zahlreiche Hotel-Neueröffnungen sind geplant

Das zeige sich auch bei den Hotels. Für jedes Budget gibt es Unterkünfte. Für dieses und kommendes Jahr sind zahlreiche Neueröffnungen geplant, zum Beispiel Kontiki Ecuador, Illa Experience Hotel and Spa sowie Royal Palm Galapagos Hotel.

Doch es gibt einen Wermutstropfen: „Wir können die beste Destination sein, und das sind wir. Wenn es keine Flüge gibt, dann nutzt uns das nichts.“ Direktflüge von Deutschland nach Quito oder Guayaquil gibt es nicht. Touristen reisen beispielsweise über Bogota (Avianca), Madrid (Iberia) und Amsterdam (KLM) in das südamerikanische Land. 

Ob sich das in absehbarer Zeit ändert, weiß Granda nicht. Es gebe Gespräche mit Airlines. „Die Verhandlungen sind lang und schwierig.“ Doch die Hoffnung will er nicht aufgeben. 

Aktivitäten und Einreise

Einreise: Touristen dürfen mit einem 3G-Nachweis nach Ecuador einreisen, ohne in Quarantäne zu müssen. Das bedeutet, sie müssen vollständig geimpft, von Corona genesen sein oder einen negativen PCR- oder Antigen-Test vorweisen. 

Aktivitäten: Vulkane besteigen, Wale beobachten, Kolonialstädte besuchen, Kulturen und Völker kennenlernen, Rafting, Kajak fahren und die Einzigartigkeit der Galapagos-Inseln erleben

Kontakt: santiago.granda(at)turismo.gob.ec

Ute Fiedler