Kreuzfahrten

Flusskreuzfahrten: Anbieter verzeichnen hohe Nachfrage

Eine Auszeit auf dem Fluss – im Bild die Donau – steht bei Kunden hoch im Kurs. Foto: ck

Eine Auszeit auf dem Fluss – im Bild die Donau – steht bei Kunden hoch im Kurs. Foto: ck

Das Kreuzfahrtgeschäft in Deutschland brummt zu Beginn der Hauptbuchungsphase. Analog zu den Hochseeanbietern vermelden auch Flussreiseunternehmen hohe, einige von ihnen sogar Rekord-Buchungseingänge. Urlaub auf dem Wasser steht bei Kunden hoch im Kurs – trotz Preiserhöhungen infolge der gestiegenen Kosten für den Schiffsbetrieb. 

Buchungen über Vorjahresniveau

„Viele unserer Gäste planen derzeit ihren Jahresurlaub und wir werden mit Buchungen quasi überrannt“, sagt Arosa-Geschäftsführer Jörg Eichler. Die starke Kundennachfrage sei auch auf der Publikumsmesse CMT in Stuttgart deutlich zu spüren gewesen, berichtet Rendel Müller, Marketing- und Vertriebschefin von Amadeus Flusskreuzfahrten: „Wir sind begeistert von der positiven Stimmung, die wir dort erlebt haben und sind mit der Buchungssituation sehr zufrieden.“ Man sei „in einem guten Flow“, so Müller.

Auch bei Viva Cruises läuft es rund. Der Düsseldorfer Veranstalter hat laut Geschäftsführerin Andrea Kruse bereits mehr als zwei Drittel vom Umsatz und Gästevolumen im Vergleich zum Vorjahr eingefahren.

Bei Croisi Europe liegen die Buchungszahlen derzeit etwa 20 Prozent über dem Niveau von 2022, wie der deutsche Generalagent Anton Götten Reisen kürzlich bekannt gab. Halte dieser Trend an, sei die für 2023 angepeilte Auslastung jenseits der 90 Prozent realistisch, so Geschäftsführer Oliver Jost.

Neukunden halten

Es wird interessant sein zu sehen, inwiefern es den Flussreiseanbietern – und auch den Reisebüros – gelingt, diejenigen Neukunden, die während der Corona-bedingten Stilllegung der Hochseeschiffe auf Flussschiffe umgestiegen sind, nachhaltig für die „kleine Kreuzfahrt“ gewinnen können. Viele dieser „Erstfahrer“ habe sein Unternehmen auch über die Pandemiezeit hinaus halten können, sagt Arosa-Chef Eichler. „Diese Neukunden sind noch da“, bestätigt Viva-Managerin Kruse, „sie buchen nun aber eher ihren Zweit- oder Dritturlaub auf dem Fluss“.

Pendeln zwischen Fluss- und Hochseeschiffen

Dass Kunden zwischen Fluss- und Hochseekreuzfahrten pendeln, kommt beispielsweise Croisi Europe zu pass. Die französische Reederei betreibt neben der Flussflotte auch zwei kleine Küstenkreuzfahrtschiffe mit Kapazitäten in der Größenordnung von Flussschiffen. „Damit können wir dem Kundenwunsch nach kleineren Schiffen und intimerer Atmosphäre entgegenkommen, was auch in der Pandemie zu Zuwächsen auf diesen Seeschiffen geführt hat“, so Oliver Jost. Eine ähnliche Konstellation findet sich bei Nicko Cruises: mit den Flussschiffen und dem Hochseeschiff World Voyager.

Mehr zum Thema Flusskreuzfahrten lesen Sie im Special der neuen ta-Ausgabe 5-6/2023, die Anfang kommender Woche erscheint.

Christofer Knaak
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