Reisevertrieb

Service-Entgelt: Zwischen Notwendigkeit und Kundenerwartung

Verschiedene Euro-Banknoten und -Münzen, gestapelt und verteilt

Viele Reisebüros setzen beim Service-Entgelt auf individuelle Lösungen statt auf Einheitstarife. Foto: gaffera/iStock

Reisebüros stehen seit Jahren vor der Frage, ob sie für Beratungsleistungen und Zusatzservices ein Entgelt erheben sollen. Unsere Umfrage unter Touristikerinnen und Touristikern zeigt: Die Praxis ist uneinheitlich – die Argumente dafür wie dagegen aber gut begründet.

So setzt beispielsweise Bettina Heinz von LCC ATPI Hamburg auf drei Service-Pakete – vom Basisangebot bis zum Komplettservice mit Online-Check-in. „Manche Gäste zeigen Verständnis, andere brauchen Erklärung“, sagt sie.

Auch Beachfinder Koblenz arbeitet mit festen Gebühren: Beratung ist kostenlos, aber bei Stornierung werden bis zu 99 Euro fällig. Für Zusatzleistungen wie Esta-Anträge oder Sitzplatzreservierungen fallen ebenfalls Entgelte an.

Keine Gebühr – aus Prinzip

Im Sonnenklar.TV Reisebüro Berlin Tempelhof lehnt Mary-Ann Klonek pauschale Gebühren ab. „Unsere Kunden erwarten kostenlose Beratung – besonders Stammkunden.“ Für Sonderleistungen wird jedoch je nach Aufwand abgerechnet.

Das Reisebüro Reiseträume Glauchau hat Service-Entgelte getestet – und wieder abgeschafft. Geschäftsführer Philipp Eckelt setzt stattdessen auf Terminberatung, Verbindlichkeit und hochwertige Empfehlungen zur Umsatzsteigerung.

Dirk Kattendick von Selected Travel Schwalbach erhebt ebenfalls keine Service-Gebühren. Der Grund: „95 Prozent meiner Kunden sind Stammgäste – für die mache ich vieles kostenlos.“

Die ausführlichen Stimmen zum Thema lesen Sie in unserer Umfrage der Woche in der aktuellen Ausgabe (ta 11/2025), die auch als E-Paper erhältlich ist. (jt)