Aufgrund der anhaltenden Rechtsunsicherheit macht Thomas Cook bei Nur-Hotel-Buchungen eine Kehrtwende: Ab 1. September sind diese Buchungen Einzelleistungen. Damit gibt es für Kunden, die lediglich einen Hotelaufenthalt buchen, keinen Insolvenzabsicherungsschein mehr. Auch ein Formblatt wird Cook-Kunden dann nicht mehr ausgehändigt.
Am Sunny-Heart-Paket hält der Reisekonzern allerdings fest. Damit genießen Nur-Hotel-Kunden nach wie vor Veranstaltervorteile wie Reiseleiterservice, professionelles Krisen-Management und einen SMS-Assist.
Auch im Fall von Reklamationen im Hotel bleibt Thomas Cook Ansprechpartner und kümmert sich um die Lösung des Problems. Mit diesen Anreizen will der Konzern Reisebüros Argumente an die Hand geben, Hotel-only-Kunden nicht über Portale wie Expedia oder Booking einzubuchen.
Thomas Cook hafte nach wie vor „für die von uns erbrachte Leistung“, versichert Deutschland-Chefin Stefanie Berk. Mit den Leistungen des Sunny-Heart-Pakets gehe man zudem „weit über die gesetzlich vorgegebenen Leistungen hinaus“.
Werden gebuchte Hotelübernachtungen – gegebenenfalls auch im Nachhinein – mit anderen Leistungen desselben Veranstalters kombiniert, gelten sie als Pauschalreise. Kunden erhalten dann auch einen Sicherungsschein.
Was machen TUI & Co?
Insolvenzabsicherer von Thomas Cook ist die Zurich Versicherung. Spannend wird nun sein, wie es bei Schauinsland, TUI und DER Touristik weitergeht, die ebenfalls Einzelleistungen mit einem Mehrwertpaket kombinieren und somit zur Pauschalreise machen. TUI und DER Touristik sind beim DRS insolvenzversichert und ringen mit diesem Anbieter gerade um eine Lösung. Schauinsland ist über Tourvers gegen Insolvenz abgesichert.
Keinen Änderungsbedarf gibt es unterdessen bei Bentour: Der Türkei-Spezialist hat gemeinsam mit der Swiss Re ein neues Versicherungsprodukt entwickelt und sichert auf dieser Basis Einzelleistungen gegen Insolvenz ab. Dazu gehören sogar Flüge.
