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TUI baut 8.000 Jobs ab

Die Corona-Pandemie zwingt TUI zu einem deutlichen Stellenabbau. Foto: TUI

Die Corona-Pandemie zwingt TUI zu einem deutlichen Stellenabbau. Foto: TUI

Die Corona-Krise zwingt auch den Reisekonzern TUI zu harten Einschnitten. Weltweit sollen rund 8.000 Stellen gestrichen werden, wie TUI-Chef Fritz Joussen ankündigt. „Damit wir auch nach der Krise zur erfolgreichen Entwicklung der vergangenen Jahre zurückfinden, müssen wir die Neuaufstellung jetzt zügig umsetzen.“ Konzernweit sollen die so genannten Overhead-Kosten dauerhaft um 30 Prozent reduziert werden.

Joussen zufolge soll TUI durch „ein globales Programm mit umfangreichen Kostensenkungsmaßnahmen“ gestärkt aus der Krise hervorgehen. „Aber sie wird eine andere TUI sein und ein anderes Marktumfeld vorfinden als vor der Pandemie. Das macht Einschnitte erforderlich: bei Investitionen, bei Kosten, unserer Größe und unserer Präsenz in aller Welt“, so der Konzernchef. Besonders die bereits eingeleitete „Transformation zu einem digitalen Plattform-Unternehmen“ soll weiter beschleunigt werden.

Trotz der Pandemie schreibt der Marktführer das Urlaubsjahr 2020 nicht ab. Knapp zwei Monate, nachdem nahezu alle Geschäftsbereiche aufgrund der weltweiten Reiseverbote stillgelegt wurden, sei TUI „startklar für eine baldige Wiederaufnahme der Reiseaktivitäten“ in Deutschland und Europa. „Die Nachfrage nach Urlaub ist weiterhin sehr groß. Die Menschen wollen reisen“, sagt Joussen. Und Sommerurlaub in Europa könne „jetzt schrittweise wieder möglich gemacht werden – verantwortungsvoll und mit klaren Regeln“. So werde weltweit in den Hotels des Konzerns aktuell ein 10-Punkte-Katalog für erhöhte Hygiene- und Schutzmaßnahmen umgesetzt.

Bis zum Stopp der operativen Reiseaktivitäten Mitte März sah sich TUI auf einem guten Weg: Demnach wurde der Umsatz in den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres 2020 um sechs Prozent auf sechs Milliarden Euro gesteigert. Beim operativen Ergebnis lag der Konzern zwar mit 240 Millionen Euro im Minus – dies entsprach aber einer Verbesserung um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Um die finanziellen Folgen der Krise abzufedern, hat TUI Anfang April einen staatlichen Überbrückungskredit von knapp 1,8 Milliarden Euro bekommen. Zum 10. Mai 2020 verfügte der Konzern nach eigenen Angaben über Finanzmittel und verfügbare Kreditfazilitäten in Höhe von rund 2,1 Milliarden Euro.

   
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