Verkehr

Condor: Übernahme durch PGL bis April perfekt

Bei Condor hat die Zukunftsplanung begonnen

Bei Condor hat die Zukunftsplanung begonnen. Foto: Condor

Der Ferienflieger Condor erwartet, dass die geplante Übernahme durch die polnische Luftfahrtgruppe PGL bis April über die Bühne geht. „Allerspätestens Mitte April wird das Schutzschirmverfahren beendet sein“, sagte Condor-Chef Ralf Teckentrup am Donnerstag vor Journalisten in Frankfurt. Dann könne der Mutterkonzern der Fluggesellschaft LOT den Kauf der ehemaligen Thomas-Cook-Airline abschließen und wie vorgesehen den staatlichen Überbrückungskredit in Höhe von 380 Millionen Euro zurückzahlen.
 
Auf dem Weg dorthin liegt man laut Teckentrup gut im Zeitplan. So habe das Amtsgericht Frankfurt dem Schutzschirm-Plan des Insolvenzexperten Lucas Flöther, der Condor als Sachwalter zur Seite steht, bereits zugestimmt. Außerdem hat nun auch das Bundeskartellamt grünes Licht für die Übernahme gegeben (siehe hier).
 
„Aber es müssen noch weitere Bedingungen für den Vollzug der Transaktion erfüllt werden“, erläutert der Condor-Geschäftsführer. Wichtigste Voraussetzung sei, dass die Gläubiger auf einer für Mitte März anberaumten Versammlung dem Restrukturierungsplan mehrheitlich zustimmten. „Erst dann stellt das Gericht fest, dass der Plan angenommen wurde und wir können das Schutzschirmverfahren verlassen.“ Flöther zufolge haben rund 30.000 Unternehmen und Einzelpersonen Forderungen gegenüber der Airline – die meisten von ihnen allerdings „kleine bis kleinste“ Beträge.
 
Erst wenn dieses Prozedere beendet sei, „steigen wir mit PGL in die Zukunftsplanung ein“,  führt Teckentrup weiter aus. Einen ersten Eindruck davon gab es aber schon bei der Bekanntgabe des Deals Ende Januar: Zum Beispiel sollen innerhalb der nächsten drei Jahre 16 Langstrecken-Jets von Condor ersetzt und vier weitere dazugekauft werden.
 
Unabhängig davon will der Urlaubsflieger bereits in diesem Jahr deutlich zulegen. „Ich erwarte für den nächsten Winter ein zweistelliges Wachstum“, so Teckentrup. Dafür sollen für den Kurz- und Mittelstreckenbereich drei weitere Flugzeuge zur Flotte stoßen und bei der Fernstrecke denke man darüber nach, zusätzliche Maschinen zu leasen.
 
Rund 75 Prozent des Winterflugplans 2020/2021 sind bereits buchbar, ab sofort auch Flüge ab München nach Punta Cana, Cancun und Varadero. „Darüber hinaus haben wir auch ein paar Ideen für Asien“, verrät der Condor-Manager. Diese seien allerdings „noch nicht spruchreif“.

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