Verkehr

EU-Kommission: Airlines zahlen Gutscheine aus

Die Gutschein-Praxis vieler Airlines während der Pandemie ist der EU ein Dorn im Auge

Die Gutschein-Praxis vieler Airlines während der Pandemie ist der EU ein Dorn im Auge. Foto: Stadtratte/istockphoto

Um die Corona-Krise wirtschaftlich zu überleben, hatten viele Airlines besonders zu Beginn der Pandemie bei Flugstornierungen ihren Kunden Gutscheine ausgegeben, statt den Flugpreis zu erstatten. Nun hat die EU-Kommission bei 16 großen Fluglinien durchgesetzt, dass sie Erstattungen künftig zeitnah auszahlen, wenn der Kunde dies wünscht. Außerdem haben fast alle zugesagt, noch bestehende Gutscheine auszuzahlen. 

Konkret haben sich die Fluggesellschaften dazu verpflichtet, den Ticketpreis im Einklang mit dem EU-Recht innerhalb von einer Woche zu erstatten. Gutscheine erhalten die Fluggäste nur, wenn diese sich ausdrücklich dafür entscheiden. Zudem haben die Airlines zugesagt, ihre Kunden unter anderem über Fluggastrechte und die verschiedenen Optionen der Passagiere bei Annullierungen durch die Fluggesellschaft besser zu informieren.

„Gute Nachricht für die Verbraucher“

Und wichtig für Ticketverkäufer ist folgende Verpflichtung: Kunden, die ihren Flug über Vermittler gebucht haben und Schwierigkeiten haben, von diesem eine Erstattung zu erhalten, können sich direkt an die Airline wenden.

„Es ist eine gute Nachricht für die Verbraucher, dass die Fluggesellschaften während der Dialoge kooperiert und sich verpflichtet haben, die Fluggastrechte zu achten und ihre Kommunikation zu verbessern“, zeigt sich EU-Justizkommissar Didier Reynders zufrieden. „In der Anfangsphase der Pandemie haben einige Fluggesellschaften den Fluggästen Gutscheine nahegelegt. Damit verstießen sie gegen die EU-Verbraucherschutzvorschriften, was nicht hinnehmbar war.“

An den Dialogen nahmen folgende Airlines teil: Aegean Airlines, Air France, Alitalia, Austrian Airlines, British Airways, Brussels Airlines, Easyjet, Eurowings, Iberia, KLM, Lufthansa, Norwegian, Ryanair, TAP, Vueling und Wizz Air.

Thomas Riebesehl
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