Wie angekündigt hat das Bundesland Niedersachsen einen Antrag im Bundesrat gestellt, um die Praxis der Vorkasse bei Airlines abzuschaffen. Stattdessen soll der Ticketpreis künftig erst beim Check-in fällig sein, heißt es in einem Antrag der rot-schwarzen Landesregierung zur Bundesratssitzung am vergangenen Freitag.
Hintergrund sind die massiven Flugabsagen infolge des Flug-Chaos in der abgelaufenen Sommersaison. Zudem hätten Reisende während der Corona-Krise Probleme gehabt, ihre Zahlungen erstattet zu bekommen und bei Insolvenzen gingen Airline-Kunden in der Regel leer aus, wie Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann bereits beim Beschluss der Initiative Ende August ausführte.
„Mit unserer Bundesratsinitiative setzen wir uns dafür ein, dass Vorkasse für Flugtickets schon bald der Vergangenheit angehört. Damit wollen wir den Verbraucherschutz für die Reisenden deutlich verbessern“, so der CDU-Politiker.
Die Luftfahrtbranche stemmt sich gegen die Forderung und will an den aktuellen Zahlungsbedingungen festhalten. So verweist der Branchenverband BDL unter anderem auf die international üblichen Abrechnungsverfahren. Mit dem vorab eingenommenen Geld erreichten die Airlines zudem eine größere Planungssicherheit und könnten die Flugzeuge optimal auslasten.
