Verkehr

Flughafen Düsseldorf: Maßnahmenpaket gegen Flug-Chaos

Wollen ein neues Chaos im Sommer vermeiden: Düsseldorfs Flughafenchefs Lars Redeligx (rechts) und Pradeep Pinakatt. Foto: Flughafen Düsseldorf

Wollen ein neues Chaos im Sommer vermeiden: Düsseldorfs Flughafenchefs Lars Redeligx (rechts) und Pradeep Pinakatt. Foto: Flughafen Düsseldorf

Viele in der Reisebranche befürchten, dass sich besonders am Düsseldorfer Airport ein „Flug-Chaos“ wiederholen könnte. Nun hat der Flughafen unter dem Projektnamen „Off-Block“ ein groß angelegtes Programm zur Qualitätsverbesserung angekündigt, mit dem er das verhindern will.

„Wir erwarten in diesem Jahr mehr als 20 Millionen Fluggäste. Besonders in den Ferienzeiten ist unsere ganze operative Leistungsstärke gefragt“, erklärt der neue Flughafenchef Lars Redeligx, der seit Jahresbeginn im Amt ist. „Die Situation in den Spitzenzeiten im letzten Jahr darf sich nicht wiederholen.“

Über 30 Einzelmaßnahmen

Redeligx zufolge wird mit dem Maßnahmenpaket gemeinsam mit den Systempartnern des Airports die Initiative ergriffen, „um spürbare Verbesserungen und Stabilität an neuralgischen Punkten zu erzielen“. Gemeint sind in erster Linie die Bereiche Sicherheitskontrolle und Gepäckabfertigung, zugleich sollen die Terminals auch wieder sauberer werden. Für die Qualitätsoffensive mit über 30 Einzelmaßnahmen nimmt der Airport nach eigenen Angaben mehrere Millionen Euro in die Hand.

Einen großen Posten wird dabei sicherlich der Bereich Sicherheitskontrollen einnehmen, bei denen es in der Vergangenheit immer wieder gehakt hat. So hat der Dienstleister DSW neue Mitarbeiter in dreistelliger Höhe eingestellt, darüber hinaus sollen Airport-Mitarbeiter die Abläufe an den Kontrollspuren bei kurzfristigen Engpässen unterstützen. Zusatzkräfte setzt der Flughafen ab Ende März auch ein, um Passagierströme vor der Fluggastkontrolle zu entzerren.

Weitere Maßnahmen sind ein Online-Terminservice für Passagiere, wie sie andere Airports auch schon einsetzen, eine neue „Priority Lane“ vor allem für Geschäftsreisende sowie bessere Zugänge zu den Sicherheitskontrollen.

„Task Force“ für die Bodenabfertigung

Verbesserungen verspricht der Flughafen DUS auch bei der Gepäckabfertigung, etwa mit zehn neuen Selbstbedienungsschaltern für die Gepäckaufgabe und einem Früh-Check-in ab 3 Uhr morgens. Darüber hinaus bieten Lufthansa, Eurowings und Condor Fluggästen, die bis 8 Uhr morgens starten, einen Check-in am Vorabend an.

Zusätzlich will der Flughafen eine „Task Force“ mit qualifizierten Airport-Mitarbeitern einrichten. Diese sollen die Bodenverkehrsdienstleister bei Verzögerungen der Flugzeug- und Gepäckabfertigung in Spitzenzeiten unterstützen.

Dennoch könnte es gerade in diesen Bereichen Probleme geben, da nach einer Ausschreibung des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums ab April neue Dienstleister tätig sind. Kritiker wie die Gewerkschaft Verdi befürchten einen weiteren Personalmangel, da diese Firmen Mitarbeiter zu schlechteren Konditionen beschäftigen.

Dem will der Flughafen jedoch mit einer „Offensive für Airport-Jobs“ entgegenwirken. So haben bereits Bewerbertage im Terminal stattgefunden, im März soll eine Jobbörse in der Event-Location „Station Airport“ folgen. Und noch im laufenden Monat startet der Airport eine Job-Kampagne über verschiedene Kanäle, von Großflächenplakaten bis zu Social-Media-Anzeigen.

Thomas Riebesehl