Fluggastrechte: Übersicht über die wichtigsten Portale

Während der Corona-Krise und ihren Nachwehen war es besonders krass. Aber auch Jahre vorher schon hatten Entschädigungsklagen gegen Airlines wegen Verspätungen oder Flugstreichungen oder nicht erstattete Tickets stark zugenommen. Erheblichen Anteil daran haben die im letzten Jahrzehnt entstandenen Fluggastrechteportale, die technologieunterstützt und mit viel juristischer Expertise im Rücken so etwas wie eine „Klageindustrie“ geschaffen haben. Mehrere dieser Legal-Tech-Dienstleister arbeiten auch mit Reisebüros zusammen, die wichtigsten stellen wir hier kurz vor. 

 

Air Help

International aufgestellt ist der 2013 gegründete Fluggastrechtespezialist Air Help: Das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin ist inzwischen in 30 Ländern präsent und beschäftigt über 400 Mitarbeiter. Bis heute wurden nach eigenen Angaben Entschädigungen für mehr als 2,2 Millionen Passagiere erstritten.

Die Leistungen, zu denen neben dem Rechtsbeistand gegenüber Airlines und Infos über Fluggastrechte auch Versicherungen gehören, bietet Air Help als Ad-hoc- oder als Abonnement-Service mit zusätzlichen Vergünstigungen wie Loungezugang oder 24/7-Chat an.

Das Portal arbeitet auch mit Reisebüros zusammen, hält sich mit genauen Vertriebskonditionen aber bedeckt. Wer Interesse an einer Zusammenarbeit hat, kann sich an Kasper Rasmussen unter folgender E-Mail-Adresse wenden: kr(at)airhelp.com. Weitere Infos: www.airhelp.com/de/partner-werden.

 

Fair Plane

Seit rund 13 Jahren existiert der Rechtsdienstleister Fair Plane, der sich als Prozessfinanzierer anders strukturiert hat als die Konkurrenz: Fair Plane wirbt damit, dass Kunden von Beginn bis zum Ende der Bearbeitung von Vertragsanwälten vertreten werden.

Der in Wien angesiedelte Anbieter mit 35 Mitarbeitern unterhält auch ein Deutschland-Büro in Wiesbaden. An Bord ist mit Ronald Schmid ein bekannter Reiserechtler mit langjähriger Expertise.

Fair Plane ist momentan Partner von zwanzig Reisebüroketten und -kooperationen wie Schmetterling oder LCC. Eine Zusammenarbeit ist über mehrere Buchungssysteme wie Amadeus, Bewotec Myjack, Bosys oder Travelport möglich. Ansprechpartner ist Alexander Liendl unter business(at)fairplane.de. Weitere Infos: www.fairplane.de/business.

 

Flightright

Als „Europas größter Experte für Fluggastrechte“ kümmert sich Flightright seit 2010 um die Ansprüche von Flugreisenden bei Problemen wie Verspätungen, Annullierungen oder die Erstattung von Ersatzticketkosten. Für die Ermittlung von Entschädigungen können die Experten auf über 80 Millionen Datensätze zu Themen wie Flugdaten, Streiks, Wetter und Rechtsprechung zugreifen.

Das Legal-Tech-Unternehmen aus Berlin beschäftigt an mehreren europäischen Standorten 280 Mitarbeiter und hatte im vergangenen Jahr Anfragen von einer „mittleren sechsstelligen Zahl von Passagieren“.

Obwohl Flightright nach eigenem Bekunden mit mehreren hundert Reisebüros kooperiert, ist die Zahl der vermittelten Fälle in Relation zum Direktkundengeschäft noch „vergleichsweise gering“. Für Vertriebspartner ist Sebastian Becker (sebastian.becker(at)flightright.de) zuständig. Weitere Infos: www.flightright.de/b2b.

 

Myflyright

In fünf europäischen Ländern aktiv ist Myflyright. Schwerpunkt des vor acht Jahren gegründeten Dienstleisters mit Sitz in Hamburg ist neben der Durchsetzung von Ausgleichsansprüchen auch Unterstützung bei Ticket-Refunds sowie Entschädigungen bei verlorenem oder beschädigtem Gepäck. 2023 hat Myflyright etwa 50.000 Fluggäste betreut – wobei etwa 40 Prozent davon tatsächlich auch einen Entschädigungsanspruch hatten.

Das Fluggastportal arbeitet nach eigenen Angaben mit „vielen Reisebüros, Autovermietern und anderen Dienstleistern im Reisesektor“ zusammen. Aktuell zählt es rund 150 stationäre Agenturpartner. Die Vertriebskonditionen werden individuell vereinbart. Der Kontakt kann über Yoanna Dela Cruz (partner(at)myflyright.de) aufgenommen werden. Weitere Infos: https://myflyright.com/partnerprogramm.

 

Passengers Friend

Reisebüros ziemlich gut bekannt ist der Anbieter Passengers Friend aus Lüdinghausen in Nordrhein-Westfalen, der seit dem Start 2015 stark auf den Counter setzt. Inzwischen arbeitet das Portal mit rund 3.100 Agenturen zusammen, eigenen Angaben zufolge wird etwa jeder vierte Kunde über diesen Vertriebsweg vermittelt. Die Erfolgsprovision für Reisebüros liegt bei mindestens sieben Prozent brutto.

Schwerpunkte sind neben der Prüfung von Ansprüchen auf Entschädigung auch die juristische Begleitung durch Reiserechtsanwälte.  Ergänzend zu den Kernleistungen wird mit „Passengers friend Gold" ein Service angeboten, mit dem sich Kunden vorab gegen Flugprobleme absichern können und im Entschädigungsfall keine Provision an Passengers Friend zahlen müssen.

Ansprechpartner für Reisebüros ist Peter Finke (partner(at)passengersfriend.com). Weitere Infos: https://passengersfriend.com/reisebueros.