Verkehr

Air Berlin: Mehr Ordnung beim Einsteigen

Wer sich nicht an die Reihenfolge hält, wird am Gate jetzt wieder zurückgeschickt

Wer sich nicht an die Reihenfolge hält, wird am Gate jetzt wieder zurückgeschickt. Foto: Air Berlin

Air Berlin hat ein neues Verfahren zum Boarding der Flugzeuge eingeführt. Bei allen Flügen seit dem 1. Juli werden die Passagiere nach Gruppen zum Einsteigen aufgerufen. Zu welcher Gruppe sie gehören, ist mit einem Buchstaben auf der Bordkarte vermerkt.

„Durch die neue Struktur will Air Berlin den Boarding-Prozess im Sinne des Gastes beschleunigen“, heißt es. Die Reihenfolge beim Einsteigen hängt wie bisher vor allem von der Sitzreihe ab. Welche Reihen zu einer Zone zusammengefasst werden, ist je nach Flugzeugtyp unterschiedlich. Außerdem funktioniert der Einsteigevorgang durch den „Finger“ direkt am Gate anders als auf dem Vorfeld.

Man habe alle Konstellationen genau analysiert, um Engpässe künftig zu vermeiden, so eine Sprecherin. Das Verfahren soll nun auch konsequent umgesetzt werden. Das heißt: Passagiere müssen damit rechnen, an der Schranke zurückgeschickt zu werden, wenn ihre Gruppe noch nicht aufgerufen wurde.

Bekannt machen will Air Berlin das neue Verfahren nicht nur durch deutliche Ansagen am Gate. Informiert wird auch durch ein Video, das im Bord-TV und künftig auf Youtube zu sehen ist.

Eine Sonderbehandlung erfahren weiterhin Business-Class-Gäste, Vielflieger mit Status sowie Passagiere mit eingeschränkter Mobilität und unbegleitete Kinder. Sie dürfen als erste an Bord gehen. Die Premium-Kunden müssen sich jedoch umgewöhnen: Nutzen sie das „Preboarding“ nicht, müssen sie sich danach an ihre eingetragene Gruppe halten. Das bisherige „Priority Boarding“ zum beliebigen Zeitpunkt gilt nicht mehr.

Bei Lufthansa gab es das so genannte Gruppen-Boarding schon einmal: In den 90er Jahren wurde auf den Bordkarten ebenfalls Zonen angegeben. Damals füllte man die Flugzeuge sogar von außen nach innen, beginnend mit den Fensterplätzen. „Doch der Zonenaufdruck führte immer wieder zu Verwirrung und Fehlinterpretationen bei den Gästen“, so ein Sprecher.

Mittlerweile favorisiert der Kranich zumindest auf Europa-Flügen das „Random Boarding“ ohne feste Reihenfolge. Es sei kaum umsetzbar, Gäste, die sich nicht an die Reihenfolge halten, zurückzuweisen – schon allein wegen der mittlerweile verbreiteten automatischen Gates.