Verkehr

Ryanair will ins GDS

Billigflieger Ryanair öffnet sich offenbar für den Reisebüro-Vertrieb

Billigflieger Ryanair öffnet sich offenbar für den Reisebüro-Vertrieb.<br>Foto: Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden

Die strategische Kehrtwende bei Ryanair geht weiter: Der Billigflieger will sich offenbar von seiner rigorosen Ablehnung des Fremdvertriebs verabschieden. Man sei in Verhandlungen mit einer Reihe von GDS-Anbietern, wurde jetzt verkündet. Bis Mitte des Jahres sollen die Ryanair-Tarife „in einem oder mehreren GDS-Kanälen“ verfügbar sein, wenn die Gespräche erfolgreich seien und die technische Umsetzung problemlos verlaufe.

Damit würde sich die Airline erstmals offiziell für Reisebüros und Online-Portale öffnen. Seit ihrer Gründung setzte sie ausschließlich auf den Verkauf über die eigene Website und ging gegen den Vertrieb durch Dritte sogar wiederholt juristisch vor. Im Januar wurde bei Ryanair bereits eine Abteilung für Gruppenanfragen und Geschäftsreisen eingerichtet – ebenfalls ein Novum in dem Unternehmen.

Grund für den Strategiewandel ist vor allem die anhaltend schlechte Geschäftsentwicklung. Im vierten Quartal 2013 hat der Billigflieger zwar sechs Prozent mehr Gäste befördert als im Vorjahreszeitraum, sackte aber mit einem Minus von 35 Millionen Euro in die roten Zahlen. Für das Geschäftsjahr, das Ende März zu Ende geht, erwartet man aber einen Profit von über 500 Millionen Euro.