Trotz der neuerlich reduzierten Flugkapazitäten bei TUI Fly und Condor rechnet die türkische Ferienregion Antalya mit einem insgesamt stabilen Geschäft aus dem deutschen Markt. Nach einem schwachen Start ziehe das Geschäft derzeit deutlich an, sagte Menderes Türel, Oberbürgermeister der Provinz Antalya, zum Auftakt einer Deutschland-Tour der Antalya Metropolitan Municipality.
Sein Ziel ist es, 2017 in den Ferienorten entlang der türkischen Riviera analog zum Vorjahr gut zwei Millionen deutsche Urlauber zu begrüßen. Damit wäre man allerdings weiterhin deutlich von den Zahlen im Jahr 2015 entfernt, als die Region Urlaubsziel von mehr als drei Millionen Bundesbürgern war.
Das jüngste Kürzen der Flugangebote bei TUI Fly und Condor macht ihn bislang nicht nervös. Auch Yasar Döngel, Mitglied im Vorstand des Airports Antalya, bleibt gelassen: Insgesamt gebe es 15 Airlines, die zwischen Antalya und 20 deutschen Städten fliegen – und damit genügend Kapazitäten im Markt.
Die Frage ist, ob sie auch dann noch zur Verfügung stehen, wenn das Last-Minute-Geschäft sehr kurzfristig anläuft. Sun Express jedenfalls hat sich schon jetzt darauf eingestellt, mehr Gäste als im Vorjahr zu befördern und einen Teil der Lücken von TUI Fly und Condor aufzufangen. Laut CEO Jens Bischof hat die Airline, die bei den Deutschland-Flügen ab/bis Antalya einen Marktanteil von 36 Prozent hat und größter Arbeitgeber in ganz Antalya ist, ihre Kapazitäten für den Sommer deutlich aufgestockt.
In Izmir liegt die Zahl der angebotenen Flugsitze um zwölf Prozent über dem Vorjahr, in Antalya sogar um 26 Prozent. Insgesamt biete Sun Express im kommenden Sommer wöchentlich rund 500 Flüge von der Türkei nach Deutschland und Österreich.
Die Auslastung in den ersten zwei Monaten des Jahres liegt Bischof zufolge bei rund 70 Prozent. „Das zeigt, dass der Markt nicht völlig am Boden liegt. Die Deutschen reisen in die Türkei – und die Zahlen werden weiter steigen“, ist der Airline-Chef, der im Januar dieses Jahres von Lufthansa zu Sun Express gewechselt war, überzeugt.
„Vorsichtig optimistisch“ ist auch Ahmet Barut, Chef und Inhaber der Barut Hotels. Seit Anfang Februar verzeichne er steigende Buchungseingänge, für das gesamte Jahr hofft er auf ein leichtes Gästeplus aus dem deutschen Markt. Wenig glücklich ist er beim Blick auf die aktuellen Preise: Sie liegen weiterhin deutlich unter denen früherer Jahre. „Für die Kunden ist das großartig, für uns Hoteliers ist es eine schwierige Situation“, so Barut.


