Veranstalter

Glauch: Dramatischer Appell an die Branche

Ist das freie Marktwirtschaft? Glauch Reisen steht kurz vor der Insolvenz

Ist das freie Marktwirtschaft? Glauch Reisen steht kurz vor der Insolvenz. Foto: pixelio.de

In einem offenen Brief an die Touristikbranche gesteht der Viersener Veranstalter Glauch Reisen erstmals ein, vor dem „möglichen Untergang“ zu stehen. Die Schuld daran trage einen einzigen Namen, schreibt Geschäftsführer Stefan Glauch: Rembert Euling, Inhaber und Chef der OTS/MTS-Incoming-Agenturen rund ums Mittelmeer und früherer Geschäftsführer der Kölner Veranstalter ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg.

Euling habe am 24. August dieses Jahres aufgrund „verzögerter Vorauszahlungen“ durch Glauch Reisen den Veranstalter durch das Abschalten sämtlicher MTS/OTS-Technik „in einem Handstreich“ lahmgelegt  und „innerhalb weniger Tage ruiniert“. „Das sofortige Stornieren aller anreisenden Gäste ab Montag (welche bezahlt waren) und die Tatsache, dass wir aufgrund des Wochenendes keinerlei Handlungsspielraum hatten, machte uns nahezu handlungsunfähig“, schreibt Glauch in seinem offenen Brief und spricht von einem „zerstörten Lebenswerk“.

Nach dem Abschalten der Buchungstechnik hätten sich die Ereignisse im Minutentakt überschlagen, „so dass wir kaum in der Lage waren, klare Aussagen zu treffen“, wirbt Glauch um Verständnis gegenüber Kunden und Reisebüros. Die Umsätze seien genauso rasant eingebrochen wie der Cash-Flow.

Glauch appelliert nunmehr an Euling und die gesamte Branche, seinen Veranstalter zu unterstützen: „Sollte uns keine schnelle Hilfe erreichen oder in einem gemeinsamen, partnerschaftlichen Solidaritätsakt irgendetwas zustande gebracht werden, was unser Unternehmen in letzter Minute rettet, müssen wir am kommenden Montag, den 9. September 2013, unsere Firma abschließen und den schweren Weg zum Insolvenzverwalter gehen“, so Glauch. Von der Pleite würden „mehr als 20.000 Reisende“ betroffen sein.

Am Ende des offenen Briefs, den wir auf der Facebook-Seite von touristik aktuell veröffentlichen werden, betont der Chef von Glauch Reisen: „An dieser Stelle ist es mir ein persönliches Anliegen, mich bei allen Partnern zu entschuldigen, die wir aufgrund dieser Situation enttäuscht haben und denen wir Schaden zugefügt haben.“
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