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Glauch Reisen: Hohe Außenstände bei Hotels

Glauch Reisen lässt derzeit viele Kunden im Regen stehen

Glauch Reisen lässt derzeit viele Kunden im Regen stehen. Screenshot: ta

Unbezahlte Hotels und Incoming-Agenturen, hängen gebliebene Kunden auf Mallorca, in Österreich und in der Türkei: Beim Reiseveranstalter Glauch Reisen mehren sich die Hinweise darauf, dass das Unternehmen kurz vor der Insolvenz steht. Betroffene Kunden und Reisebüros, aber auch Hoteliers warnen inzwischen offen vor Buchungen bei dem Anbieter aus Viersen.

So betont etwa ein österreichischer Veranstalter in einem Schreiben an ein Hotel: „Leider haben wir gerade die Info bekommen, dass unser Partner Glauch Reisen Zahlungsschwierigkeiten hat. Die Buchung bei uns wurde storniert, wir haben auch kein Geld für diese Buchung vorliegen. Sollte der Kunde dennoch anreisen, bitten wir Sie, diesen direkt vor Ort abzukassieren.“

Ein Hotel aus dem Zillertal schrieb einem deutschen Reisebüro: „Wir haben Neuigkeiten von Glauch Reisen. Dieser Veranstalter hat große Außenstände bei unserem Incomer und dieser leistet ab jetzt keine Zahlungen mehr für untergebrachte Glauch-Kunden. Zurzeit müssen die Kunden also entweder vor Ort noch einmal bezahlen, wieder nach Hause fahren oder sich in Eigenregie ein anderes Quartier suchen.“ Da die Incoming-Agentur keine Kundendaten von Glauch-Reisen erhalten, könne sie die Kunden vorab auch nicht informieren.

„Damit ist inzwischen offensichtlich, dass der angebliche Buchungsfehler nur vorgeschoben war“, schreibt ein betroffenes Reisebüro in einer E-Mail an touristik aktuell. Das Ärgerliche sei, dass Glauch bei bestimmten Buchungen 100 Prozent Vorauszahlung kassierte und einige der gebuchten Reisen aus Einzelkomponenten bestünden.

Das heißt: Kunden, die nur ein Hotel oder nur einen Flug über Glauch Reisen gebucht haben, können bei einer Pleite von Glauch Reisen keinen Schadensersatz über den Insolvenzversicherer R&V geltend machen. Bislang sieht es jedoch so aus, als seien gebuchte Flüge auch bezahlt worden. Die Außenstände scheinen „lediglich“ Hotels und Incoming-Agenturen zu betreffen.

Vor wenigen Tagen hatte Glauch-Geschäftsführer Stefan Glauch noch angekündigt, ab 9. September wieder zum Normalbetrieb zurückkehren zu wollen. Die jüngsten Reiseabsagen und stornierten Hotels führte er auf „längerfristige technische Probleme während der vergangenen Hochsaisonwochen“ zurück.

Für eine erneute Stellungnahme war Glauch bis jetzt nicht zu erreichen – auch auf E-Mails antwortet der Geschäftsführer nicht.
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