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TUI Fly: Wirrwarr bei X-Produkten

Die neue Gepäck- und Service-Struktur gilt bei TUI Fly für alle Abflüge ab 1. Mai

Die neue Gepäck- und Service-Struktur gilt bei TUI Fly für alle Abflüge ab 1. Mai. Foto: TUI Fly

Knapp zwei Wochen vor dem Start des neuen Tarif- und Service-Konzepts bei TUI Fly herrscht in vielen Reisebüros nach wie vor Unsicherheit. Vor allem beim Thema Dynamic Packaging ist die Sache mitunter kniffelig: Denn die Datamix-Technologie von Traveltainment sucht automatisch immer den günstigsten Preis. Und das ist bei Pauschalreisen – im Unterschied zu Nur-Flug – der  Basic-Tarif.

Dieser erlaubt aber lediglich ein Freigepäck von 15 Kilogramm und enthält keine kostenlose Bordverpflegung mehr. Das wollen einige Anbieter ihren Kunden jedoch nicht zumuten. JT Touristik und Schauinsland X (SLRD) nehmen deshalb seit Monaten jede Buchung von TUI Fly mit Abreise ab Mai noch einmal in die Hand, um den automatisch eingebuchten Basic-Tarif auf 20 Kilogramm Freigepäck aufzustocken.

Das Vorgehen von Schauinsland sorgt mitunter auch für Kuriositäten. So bekommt der Kunde bei LMX Touristik im Normalfall den Basic-Tarif. Bucht das System aber einen Flug von Schauinsland hinzu, ist der Premium-Tarif gebucht – ohne dass der Kunde es weiß.

Klarer ist es bei TUI: Durch eine interne Schnittstelle zum eigenen Carrier garantiert der Marktführer auch im X-Geschäft den Premium-Tarif. Allerdings nur für die Hauptmarke: X-Kunden von 1-2-Fly und Discount Travel müssen mit dem Basic-Tarif leben oder zuzahlen.

Unübersichtlich ist es im X-Geschäft auch bei Alltours, FTI, DER Touristik Köln, Thomas Cook, ETI und V-Tours. Greifen sich etwa die X-Marken von Alltours und FTI einen Flug aus dem eigenen Veranstalterkontingent, gilt der Premium-Tarif. Dieser erlaubt 20 Kilogramm Freigepäck, zudem werden ein Snack sowie ein Getränk an Bord kostenfrei serviert. Wird ein Flug aus dem freien Markt gebucht, gilt der Basic-Tarif. Will der X-Kunde dennoch 20 Kilo Gepäck mitnehmen, kann er (oder sein Reisebüro) den Tarif bis zu zwei Stunden vor Abflug auf der Homepage von TUI Fly für fünf Euro upgraden. Für Reisebüros elegant gelöst ist dies nur in der Iris-Maske von TUI. Mittelfristig soll es aber auch zu anderen Veranstaltern Schnittstellen geben. Stellt der Kunde erst beim Check-in fest, dass 15 Kilogramm nicht ausreichen, wird es teuer: Dann kostet jedes Kilo zehn Euro.

Beruhigend dürfte für Reisebüros sein, dass im X-Geschäft definitiv keine Nur-Flug-Tarife zur Anwendung kommen. Denn dort gibt es von Mai an eine Variante, die gar kein Freigepäck erlaubt: den „Pure“-Tarif.

Relativ übersichtlich ist die Lage auch im klassischen Pauschalreisegeschäft. Nahezu alle deutschen Veranstalter haben den Premium-Tarif gebucht. Einzige Ausnahmen sind ETI, 1-2-Fly, Discount Travel, L’ Tur sowie Berge & Meer. Ihre Kunden müssen sich auf 15 Kilogramm beschränken – oder vor dem Abflug das Freigepäck aufstocken.