Veranstalter

TUI: Reisebüros sind wieder „en vogue“

TUI-Chef Sebastian Ebel Ende 2023 während eines Besuchs im Reisebüro am Welfenplatz in Braunschweig

TUI-Chef Sebastian Ebel Ende 2023 während eines Besuchs im Reisebüro am Welfenplatz in Braunschweig. Foto: TUI

Er war kaum in Amt und Würden, da führte ihn der Weg ins Reisebüro. Das war gegen Ende des Jahres 2022. Seitdem nutzt Sebastian Ebel, Vorstandsvorsitzender der TUI AG, immer wieder die Chance, um sich mit dem stationären Vertrieb auszutauschen. Und zwar vor Ort – in eigenen Filialen als auch im so genannten Fremdvertrieb.

Die Besuche haben mehr als nur Symbolcharakter. Sie verdeutlichen vielmehr das neue Denken bei Europas größtem Veranstalter: Reisebüros sind wieder en vogue, vor allem in Deutschland, aber auch in Quellmärkten wie Großbritannien.

Die Zeiten unter der Regie seines Vorgängers Fritz Joussen und dem früheren Deutschland-Chef Marek Andryszak sind damit ad acta gelegt. In Hannover ist man sich wieder bewusst, wer den nach wie vor größten Umsatzanteil im deutschen Veranstaltergeschäft erwirtschaftet: Es sind die Reisebüros mit einem Anteil von erstaunlichen 70 Prozent.

Online allein reicht nicht

Dies darf aus Sicht von TUI auch gerne so bleiben, denn eine Abhängigkeit wie bei anderen Veranstaltern etwa von Check 24 wünscht sich beim Marktführer niemand. Und TUI.com ist mit 130 Millionen Besuchern im vergangenen Jahr zwar das stärkste Portal eines Reiseveranstalters in Deutschland, aber nicht allein selig machend.

Dennoch ist klar: Das Geschäft von früher hat sich gewandelt, das Zusammenspiel von On- und Offline wird immer wichtiger, betonen Sebastian Ebel und Benjamin Jacobi, Vertriebschef von TUI Deutschland. Die Verzahnung von On- und Offline müsse nahtlos sein, um es dem Kunden so leicht wie möglich zu machen. Mehr denn je gehe es deshalb darum, gemeinsam mit dem Eigenvertrieb eine erfolgreiche Omnichannel-Strategie zu etablieren und auch mit dem Fremdvertrieb eng und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten.

Großer Sprung beim Globus Award

Vor zwei Jahren wäre eine solche Aussage von vielen Reisebüros nur müde belächelt worden. Heute sehen viele TUI wieder als vertrauenswürdigen und äußerst wichtigen Partner. Das zeigt sich aktuell auch am Globus Award von touristik aktuell: Bei der Online-Umfrage zum besten Reisebüro-Service der Leistungsträger im Jahr 2022 bewerteten Reisebüros TUI derart negativ, dass der Veranstalter lediglich auf Platz acht landete – hinter FTI Touristik.

Bei der Umfage Ende 2023, an der fast 3.000 Reiseverkäufer teilnahmen, konnte TUI deutlich Boden gut machen. Für das Treppchen reichte es noch nicht, aber der Trend weist eine klare Richtung auf: nach oben.

Die genauen Ergebnisse des Globus Award 2023 lesen Sie ab Freitagmorgen, 26. Januar, auf dieser Website.

Matthias Gürtler
Anzeige