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Asien: Gemütlicher als die Mega-Citys

Kuala Lumpur ist modern, historisch und multikulti.

Kuala Lumpur ist modern, historisch und multikulti.

Bangkok, Shanghai und Singapur schon gesehen? Weitere Städte in Fernost, die eine Reise lohnen

Macau ist von Hongkong aus mit der Expressfähre erreichbar. Nagoya hat nicht nur Hochhäuser, sondern viel Historisches zu bieten.

Macau ist von Hongkong aus mit der Expressfähre erreichbar. Nagoya hat nicht nur Hochhäuser, sondern viel Historisches zu bieten. Fotos: fh (2), Tourism Malaysia

Wenn es um Städtetrips nach Asien geht, zeigen sich die meisten Reisenden ziemlich konservativ. Dabei gibt es gerade in Fernost durchaus noch Neuland zu beschreiten.

Nanjing: Seit März 2008 ist die ehemalige Hauptstadt Chinas fünfmal die Woche per Direktflug ab Frankfurt zu erreichen, und damit gleichfalls eine echte Städtedestination. Historisch und atmosphärisch zählt die Universitätsstadt ohnehin zu den Highlights im Reich der Mitte. Kaiserliche Paläste, viele Alleen, Grünanlagen und Museen von Weltklasse locken bisher aber vor allem chinesische Touristen.

Trotz der rund vier Millionen Einwohner im Stadtgebiet gilt Nanjing (im Westen auch als Nanking bekannt) in der Volksrepublik noch nicht als ausgewachsene Großstadt. Kein Wunder, dass alles ein wenig gemütlicher zugeht als im benachbarten Shanghai. Wer sich nach einigen Tagen dennoch nach Hektik sehnt, kann sich immer noch per Super-Express-Zug in die Megastadt zurückziehen.

Macau: Neben Hongkong scheint Macau immer ein wenig zu verblassen. Das finden allerdings nur die Europäer. Wenn es um die Gesamtbesucherzahlen geht, hat die ehemalige portugiesische Kolonie Hongkong längst eingeholt. Der Grund: In Macau wird gespielt, was das Zeug hält. Andere machen sich auf den Weg nach Macau, um die grandiosen Hotelbauten à la Las Vegas zu entdecken oder der macanesischen Mischküche zu frönen.

Trotz Casinos und illustrer Nachtbeleuchtung lockt die Boomtown noch immer mit vielen lauschigen Ecken. Auf Coloane zum Beispiel, der südlichsten Insel der Stadt, zeigt sich Macau von seiner dörflichen Seite. Und am schwarzen Sandstrand von Hac Sa wird sogar ein wenig Strandflair geboten. Dass es ab Deutschland keinen Direktflug nach Macau gibt, ist nebensächlich: Ab dem internationalen Flughafen Hongkong/Lantau verkehren mehrmals täglich Expressfähren nach Macau.

Nagoya: Nagoya als touristisches Reiseziel – das wird im Reisebüro sicher selten verlangt. Dabei erfüllt die japanische Stadt südlich von Tokio eine der Hauptbedingungen, um als City-Destination zu bestehen: Sie ist per Lufthansa-Direktflug täglich ab Deutschland zu erreichen. Zudem liegt der Centrair Flughafen nahe dem Zentrum. Das spart Zeit und Nerven bei der Anreise.

Die Zwei-Millionen-Metropole selbst ist eine typisch japanische Stadt: Ein bisschen Geschichte in Form einer malerischen Burganlage, endlose Untergrundpassagen mit viel Shopping-Potenzial und natürlich verwegene Hochhäuser wie der verdrehte Spiral Tower der Modeakademie. Einer der großen Vorteile Nagoyas ist die hervorragende Anbindung an das Umland: Destinationen wie das Kleinstädtchen Takayama in den japanischen Alpen oder sogar der Fuji sind in wenigen Stunden zu erreichen.

Kuala Lumpur: Malaysia ist nicht nur viermal die Woche mit Malaysia Airlines zu erreichen, sondern auch multikulti – vor allem in Kuala Lumpur: Einkaufen in Chinatown oder schnell mal eine neue Garderobe vom indischen Maßschneider, ein Spaziergang durch die Große Moschee oder ein Blick auf das britische Erbe – das sich auch sprachlich bemerkbar macht. Selbst Asien-Einsteiger finden sich in Kuala Lumpur spielend zurecht, denn Englisch wird überall gesprochen. Spä?testens auf dem Nachtmarkt der Petaling Road braucht der Reisende alle Kommunikationsfähigkeiten: Zum Handeln, Vergleichen, Jammern und gleich kofferweise Schnäppchenjagen.
Françoise Hauser