Spanien

Anheimelnde Eleganz

Cudillero erinnert stark an die bekannten Cinque-Terre-Orte in Italien.

Herrschaftlich wohnen in Galizien und Asturien

Die Antiquitäten im Casona de la Paca in Cudillero lassen vergangene Tage lebendig werden. Fotos: ras, klu

Santiago de Compostela, die bekannteste Stadt Galiziens, ist der legendäre Treffpunkt der Pilger. Hier endet der Camino de Santiago am Grab des Apostels Jakobus, seit dem 12. Jahrhundert zieht es die Menschen hierher. Heute zählt man jährlich 80.000 Pilger in der Stadt, darunter 12.000 Deutsche. Aber nicht jeder sucht ein einfaches Bett in einer Herberge, viel stilvoller wohnt so mancher im A Quinta da Auga am Rande der Stadt.

Hier ist ein reizvoller Kontrast gelungen, denn das elegante Hotel, das seit 2011 zu Relais & Chateaux gehört, liegt in einer ehemaligen Papierfabrik aus dem 18. Jahrhundert. Doch nur die rustikal verputzte Fassade und das kräftige Rauschen eines Baches lassen Rückschlüsse auf die Vergangenheit zu. Das imposante Anwesen mit Hubschrauberlandeplatz liegt in einem Garten, der sich zum Wasser hinuntersenkt.

Vor fünf Jahren wurde das Hotel eröffnet und überrascht schon im Foyer mit Antiquitäten. Die Liebe zu wertvollen Möbeln prägt das Haus mit 45 Zimmern. Im Restaurant Filigrana wird die traditionelle Küche Galiziens in reichlichen Portionen serviert. Im Spa im gegenüberliegenden Gebäude laden acht Behandlungsräume zum Relaxen ein.

Galizien hat 1.400 Kilometer Küste. Zu den mehr als 270 Stränden gehören die beliebten Playas de los catedrales in der Nähe von Ribadeo. Sie werden so genannt, weil das Meerwasser große Bögen in die Felsen genagt hat, die nun wie die Fenster von Kathedralen aussehen.

Bei Ribadeo geht es über den Fluss Eo in die Nachbarprovinz Asturien. Diese hat nur 350 Kilometer Küste, lockt aber mit ausgedehnten Naturparks im Kantabrischen Gebirge. Mit seinem eher kühlen Klima ist Asturien eine beliebte Urlaubsregion der Spanier aus dem Süden, die mit Vorliebe in einem Casa Indiana übernachten.

Diese Herrenhäuser wurden Ende des 19. Jahrhunderts von reichen Heimkehrern aus Südamerika gebaut. Die herrschaftlichen Fassaden mit ihren Türmchen und Erkern sind von weitem zu sehen, denn die einstigen Besitzer legten Wert auf eine exponierte Lage und dem Pflanzen von Palmen.

Heute Casonas Asturianas genannt, sind aus den Residenzen oft kleine Hotels entstanden. Die Zimmer – manche zauberhaft mit einer Veranda oder eigenem Salon – durchweht der Stil der damaligen Zeit. Zu diesen Relikten zählt auch das Casona de la Paca am Rand von Cudillero.

In der asturischen Stadt schmiegen sich an einen Klippenbogen rund um den Fischerhafen die Dächer bunter Häuser. Die Casona-Besitzerin Montse Abad hat das ehemalige Mobiliar restauriert, so dass man sich wie in den feinen Kreisen von vor mehr als 100 Jahren fühlt. In dem Haus mit nur fünf Zimmern treffen sich die Gäste gern zum Aperitif im Salon. Schnell entstehen so Kontakte, die in großen Hotels kaum möglich sind. Meist wird nur Frühstück angeboten, aber das ist ein Festessen mit süßen, hausgemachten Verführungen aus Asturien.

Weitere Infos findet man im Internet unter www.aquintadaauga.com und www.casonasasturianas.com. Anfragen beantwortet auf Deutsch auch Miguel Reguero von der Agentur Costas Galicia. Er ist unter der E-Mail-Adresse mreguero(at)costasgalicia.com zu erreichen.
Dagmar Kluthe