Spanien

Fast wie auf dem Mond

Die Felsformationen können bis zu 600 Meter hoch werden

Die Felsformationen können bis zu 600 Meter hoch werden. Foto: ras

Die Bardenas Reales in Navarra sind ein bizarres Stück Spaniens.

Die Felsnadel Castil de Tierra ist die bekannteste Formation im Naturpark

Die Felsnadel Castil de Tierra ist die bekannteste Formation im Naturpark. Foto: ras

Man kann die Bardenas Reales auch mit dem Rad erkunden

Man kann die Bardenas Reales auch mit dem Rad erkunden. Foto: ras

Stand Daenerys hier? Wo war das Lager der Dothraki, welches war ihr Weg durch die Wüste? Fans von Game of Thrones können sich genau an die Szenen aus der sechsten Staffel erinnern. Wo wurden 1999 Sequenzen mit James Bond alias 007 in „Die Welt ist nicht genug“ gedreht, wo 1957 „Stolz und 
Leidenschaft“ mit Sophia Loren, Cary Grant und Frank Sinatra? Wo stand Lena Meyer-Landrut beim Dreh von „Stardust“, wo Madonna bei „Frozen“, wo Iggy Pop und Vanessa Paradis?

Diese und viele andere Wüstenszenen wurden nicht etwa in den USA gedreht, sondern im 
eigentlich grünen Norden Spaniens. Die Halbwüste Bardenas Reales liegt im Königreich 
Navarra. Sie ist rund 42.500 Hektar, so viel wie 60.000 Fußballfelder, groß und wurde im Jahr 2000 von der Unesco zum Biosphärenreservat erklärt. Rund anderthalb Autostunden fährt man von Pamplona Richtung Süden, dann kommt man bei Arguedas zum Besucherzentrum des Naturparks, der jeweils von acht Uhr bis eine Stunde vor Sonnenuntergang geöffnet ist. Danach gehört der Park den vielen Tieren, vor allem Vögeln, von denen einige vom Aussterben bedroht sind.

Auch mit Rad und Camper kann man die Bardenas Reales erkunden

Am Besucherzentrum steigen auf Wunsch Guides ins Auto, auch Fahrrad- und Mountainbike-Touren werden angeboten. Mit dem Camper und zu Fuß darf man die Bardenas Reales ebenfalls besuchen. Die unwirkliche Mondlandschaft besteht zum großen Teil aus verschiedenfarbigen Sandstein-, Kalkstein- und Lehmschichten, die einst durch den Abfluss von Wasser aus den Pyrenäen Richtung Mittelmeer entstanden sind. Deshalb hat man häufig das Gefühl, sich in einem Flusstal oder auf dem Meeresboden zu befinden. Es gibt Stellen, an 
denen die Erde aufgeplatzt ist und sich große Kalkschichten vom Boden lösen. 

Da sich die bizarren und empfindlichen 
Gesteinsgebilde durch ständigen Wind und 
Erschütterungen verändern, darf man sich nur auf ausgeschilderten Straßen bewegen. 

Aber auch von diesen Wegen und den Aussichtspunkten sieht man viel Interessantes, Tafelberge etwa oder andere teils bis zu 600 Meter hohe Berge mit Steilhängen. Die bekannteste Formation heißt Castil de Tierra. Die Felsnadel, die steil in den Himmel ragt, verändert sich 
weiter durch die ständigen Winde oder die 
Regenfälle, die es in der kalten Jahreszeit durchaus geben kann. 

Hitze und kaum Schatten

Im Sommer kann es tagsüber bis zu 40 Grad heiß werden. Schatten ist hier nicht zu finden, egal, ob man sich in der so genannten weißen oder der schwarzen Bardena oder in der Hochebene „el Plano“ befindet. Das Gestrüpp wächst höchstens kniehoch. Wichtig ist, dass man genug zu essen und vor allem zu trinken mit dabeihat, denn kaufen kann man im Naturpark nichts. 

Auch übernachten dürfen Besucher nicht. Das dürfen nur die Schäfer und diejenigen, die im Militärcamp arbeiten, das sich in den Bardenas Reales befindet. Es ist zwar eigentlich ein Widerspruch, aber ohne das Camp würde es das Biosphärenreservat wohl nicht geben. Es war mit ein Grund, warum es hier so viele Pflanzen und Tiere gibt. Darüber hinaus zahlt das Camp einen nicht unerheblichen Betrag zum Erhalt des 
Naturparks. 

Touren nach Navarra bieten unter anderem Ikarus Tours, Travel to nature, Hauser, Erlebe und Alegro Reisen an. Das Fremdenverkehrsamt 
Navarra wird in Deutschland von Fame Creative Lab vertreten und ist per E-Mail an navarra(at)fame-creativelab.com zu erreichen. Weitere 
Informationen unter www.visitnavarra.de, im Podcast Navarra auf der Website von touristik aktuell und unter www.bardenasreales.es

 
Sylvia Raschke
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