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Hurrikan Ian: Schwere Verwüstungen in Florida und auf Kuba

Millionen Menschen sind ohne Strom und von Wassermassen eingeschlossen, Häuser wurden zerstört und von den Fluten mitgerissen. Es gibt zahlreiche Todesopfer. Mit bis zu 240 Kilometern pro Stunde ist Wirbelsturm Ian am Mittwoch über US-Bundesstaat Florida hinweggezogen und hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.

Laut US-Präsident Joe Biden könnte der Sturm der tödlichste in der Geschichte Floridas sein. „Die Zahlen sind noch unklar, aber wir hören erste Berichte über einen möglicherweise erheblichen Verlust an Menschenleben", sagte Biden bei einem Besuch der US-Katastrophenschutzbehörde Fema. Dies berichtet tagesschau.de.

Floridas Gouverneur: „Historische Auswirkungen“

„Die Auswirkungen dieses Sturms sind historisch“, sagte auch Floridas Gouverneur Ron DeSantis. Er und die Behörden warnten zudem vor weiteren Gefahren in den betroffenen Gebieten, beispielsweise vor Alligatoren und elektrischen Kurzschlüssen.

Die Aufräumarbeiten laufen derzeit auf Hochtouren. Rettungskräfte suchen unter anderem mit Hubschraubern nach Menschen, die in ihren Häusern eingeschlossen sind. Wie der Sheriff von Lee County, Carmine Marceno, gegenüber CNN erklärte, seien manche Gebiete bislang jedoch noch nicht zugänglich für die Helfer. „Wir wurden sehr, sehr hart getroffen.“

Auch Fort Myers betroffen

Wie tagesschau.de berichtet, wurde zudem auf der Insel Sanibel Island eine Brücke zerstört, die sie mit dem Festland verbindet. Auch Fort Myers traf der Wirbelsturm hart; unter anderem landeten dort schwere Betonblöcke von einem Pier zwischen Wohnhäusern.

Mittlerweile ist Ian in Richtung Norden nach South Carolina gezogen. Das US-Hurrikanzentrum warnte am Donnerstag auch in North Carolina und Georgia vor gefährlichen Sturmfluten.

Kuba: Schwere Zerstörungen in Pinar del Rio

Auf Kuba laufen derzeit ebenfalls die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Das Zentrum des Hurrikans war Dienstagnacht über die Provinz Pinar del Rio mit dem Touristenort Vinales sowie das Tabak-Dreieck Pinar, San Luis und San Juan y Martinez gezogen. Das berichtet Bernd Herrmann, General-Manager der Incoming-Agentur Senses of Cuba. Herrmann spricht von „erheblichen“ Schäden. Viele Dächer seien weggerissen und Häuser stark beschädigt worden. „Anscheinend wurde auch das Hotel Los Jazmines in Viñales stark beschädigt.“

Zeitweise gab es im kompletten Land keinen Strom, da der Sturm auch ein Elektrizitätswerk in Matanzas traf.

Kuba-Spezialist rät vorerst von Reisen in die Region ab

Herrmann geht davon aus, dass es noch etwa zehn bis 14 Tage dauern wird, bis in der Provinz Pinar del Rio und Vinales die größten Schäden behoben und die touristische Infrastruktur wieder hergestellt sein wird.

Daher rät der Kuba-Spezialist von Reisen und Ausflügen in diese Region in den nächsten bis zu drei Wochen ab. „Da wir schon viele Hurricanes in den vergangenen Jahren und fast alle im Monat September erlebt haben, von denen die Mehrzahl über die Provinz Pinar del Rio gezogen sind, können wir aus Erfahrung sagen, dass innerhalb von zwei bis drei Wochen bis zum Beginn der Hochsaison, also ab Mitte/Ende Oktober der Tourismus dort wahrscheinlich wieder funktionieren wird, auch wenn dann noch einige Schäden sichtbar sind“, sagt er.

Laut Herrmann traf Hurrikan Ian Kubas Hauptstadt hingegen nur leicht. „Hier in Havanna, das etwa 200 Kilometer entfernt vom Zentrum des Hurrikans liegt, hatten wir auch eine sehr unruhige Dienstagnacht und bis Mittwochmorgen gab es starke Winde und viel Regen“, sagt er. Die Schäden in Havanna seien jedoch verhältnismäßig gering.

Ute Fiedler