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Fitur: Spanien-Geschäft läuft gut an

Traditionell wird die Tourismusmesse vom spanischen König (Mitte) besucht

Traditionell wird die Tourismusmesse vom spanischen König (Mitte) besucht. Foto: Fitur

Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Personalmangel, fehlende Flüge, steigende Preise, Rekorde und Nachholbedarf – über diese Themen sprechen die Fachbesucher auf der spanischen Reisemesse Fitur, die noch bis zum 22. Januar in der spanischen Hauptstadt Madrid stattfindet.

Die Messe kommt vor allem für die spanischen Touristiker, die mit deutschen Gästen arbeiten, genau zum richtigen Zeitpunkt. Waren wegen der bekannten wirtschaftlichen Unsicherheiten die Vorausbuchungen fürs das Reisejahr 2023 bis Weihnachten extrem mau, ziehen diese aus Deutschland heraus seitdem kräftig an. „Wir verzeichnen in den letzten drei Wochen sehr starke Buchungseingänge. Das ist fantastisch“, ist immer wieder auf der Messe zu hören. Auch wenn diese Eingänge nicht mit früheren Januar-Buchungszahlen zu vergleichen seien, sei dies für die Branche ein wichtiges Zeichen.

Beste Stimmung in Madrid

„Es ist schön, die Kollegen wieder lachen zu sehen. Es ist eine sehr entspannte Stimmung auf der Fitur“, spielt Nicolos Villalobos, Chef der kanarischen Kette Be Cordial Hotels & Resorts, auf die drückende Stimmung während der Fitur 2021 an. Sie hatte trotz der grassierenden Omikron-Variante stattgefunden – mit damals sehr ungewissen Zukunftsaussichten. Dass das Reisejahr 2022 letztlich doch ein gutes werden würde, hatte im Januar vergangenen Jahres kaum jemand zu hoffen gewagt.

Hoteliers unter Finanzdruck

Wie die komplette Branche hat Be-Cordial-Manager Villalobos mit steigenden Einkaufspreisen und Personalkosten zu kämpfen, die auf die Gäste aber nicht komplett umgewälzt werden. Die meisten Hoteliers wollen und müssen die Preise über die nächste Jahre verteilt anheben. Daraus resultiert, dass sich die Liquidität verringert und auch die Zukunftsplanung eingeschränkt ist.

Auffällig ist, dass Spaniens Hotelgesellschaften weniger expandieren. Bis auf die Hotelkette Melia, die mindestens 20 neue Hotels in diesem Jahr eröffnen will, hat keine große spanische Kette eine nennenswerte Erweiterung des Portfolios angekündigt. Die Firmen versuchen eher, ihr Portfolio aufzuwerten, um so höhere Erträge zu erwirtschaften.

Gästezahlen 2022 nah dran an 2019

Grundsätzlich gilt für Spanien, was auch für andere Ziele gilt: Im vergangenen Jahr sind die Ausgaben pro Urlauber gestiegen, während die Touristenzahlen gesunken sind. Aus Deutschland kamen bis November 2022 rund 9,3 Millionen Urlauber. Das sind rund 13 Prozent weniger als zum Vergleichszeitraum 2019.

Um dem wichtigen Wirtschaftsfaktor Tourismus die Ehre zu erweisen, wird die Messe traditionell von der spanischen Königsfamilie eröffnet und von vielen Politikern besucht.
 

Sylvia Raschke
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