Der DRV hat anlässlich der ITB eine Bilanz des Kreuzfahrtgeschäfts 2022 veröffentlicht. Die Passagier- und Umsatzzahlen liegen zwar noch unter dem Niveau der Vor-Corona-Saison 2019, dürfte es nach Einschätzung des Kreuzfahrtverbands CLIA aber 2023 übertreffen.
Laut DRV, der sich auch auf Zahlen der GfK beruft, steht für das zurückliegende Touristikjahr ein Gesamtumsatz bei Fluss- und Hochseekreuzfahrten von 4,1 Milliarden Euro zu buche (2019: 5,2 Milliarden). Davon entfallen 3,4 Milliarden auf Hochseereisen (2019: 5,1 Milliarden) und 685 Millionen Euro auf die Flusssparte (2019: 853 Millionen). Diese Zuwachsraten seien ermutigend, befindet der DRV, noch aber lägen die Umsätze – als wichtigste Kenngröße – noch rund ein Drittel unter den Ständen vor der Pandemie.
Passagierzahlen in der Pandemie unter der Millionenmarke
Die Zahl der Passagiere sank von 3,7 auf 3,2 Millionen. Im ersten Pandemie-Jahr 2020 war der Wert zunächst auf 1,7 Millionen, im zweiten sogar unter die Millionenmarke gefallen (900.000). Nun arbeitet sich die Branche, die bis zur Pandemie nur hohe Wachstumsraten kannte, wieder an eine neue Bestmarke heran. Die wird sie in diesem Jahr erreichen, ist Helge Grammerstorf, Deutschland-Vorsitzender der Cruise Lines International Association (CLIA), überzeugt: „Unsere Prognose war immer, dass die Branche 2023 das Niveau von 2019 übertreffen wird – das wird auch so sein“, sagt er gegenüber touristik aktuell.
„Bemerkenswerter Jahresstart“
Die Einschätzung der CLIA, deren Mitgliedsreedereien laut Grammerstorf für 95 Prozent des globalen Kreuzfahrtmarktes stehen, wird gestützt durch die veritable Wave Season, die die Branche 2023 endlich wieder erlebt. „Wir haben zu Jahresbeginn gesehen, dass die Neubuchungen bemerkenswert zugenommen haben und sich das durch den ganzen Januar gezogen hat“, sieht Grammerstorf das Kreuzfahrtsegment auf Kurs – ebenso wie der DRV, der die Branche „eindrucksvoll auf Erholungskurs“ sieht.
