Reisevertrieb

Regierung verlängert Reisewarnung für 160 Länder

Die Corona-bedingte Reisewarnung soll bis August verlängert werden. Foto: Boonyachoat/istockphoto

Die Corona-bedingte Reisewarnung soll bis August verlängert werden. Foto: Boonyachoat/istockphoto

Das ist ein weiterer Schlag für die Touristikbranche: Die Bundesregierung hat die Reisewarnung in 160 Länder außerhalb der EU bis Ende August verlängert. Dies berichtet die Tagesschau. Eine generelle Aufhebung der Reisewarnung sei aus Sicht des Außenministeriums und des Innenministeriums zu riskant.

Ausnahmen für einzelne Länder seien aber möglich, wenn diese bestimmte Kriterien wie niedrige Corona-Infektionsraten, die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems oder Möglichkeiten zur Rückreise erfüllen würden. Eines der möglichen Ziele, für die eine Ausnahme gelten könnte, ist die Türkei – das drittwichtigste Urlaubsziel der Deutschen. Schon vergangene Woche hatte sich mit Thomas Bareiß der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung dafür ausgesprochen, mit der Türkei ein bilaterales Abkommen zu unterzeichnen.

Außerdem will die Bundesregierung auch das Thema Kreuzfahrten auf die Agenda heben. Insidern zufolge will das Kabinett von dieser Reiseform weiter dringend abraten.

„Die vorerst pauschale Verlängerung der Reisewarnung für Drittstaaten bis Ende August wird der Todesstoß für die deutsche Reisewirtschaft sein“, meint Marcel Klinge, tourismuspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. „Nachdem schon das Oster- und Pfingstgeschäft ausgefallen ist, droht mit der Absage der Sommersaison der Kollaps.“

Viele Drittstaaten hätten weniger Fallzahlen als Deutschland und bereits brauchbare Konzepte vorgelegt, so Klinge, etwa das Testen von Touristen direkt bei der Einreise. „Auch wenn es Ausnahmen geben soll, trägt das Handeln der Bundesregierung zur weiteren Verunsicherung von Urlaubern bei“, kritisiert der Tourismusexperte. Das treffe auch die vielen kleinen und mittelständischen Betriebe der Tourismuswirtschaft, die jetzt bereits wirtschaftlich am Abgrund stünden.

Bei den Ausnahmen müsse die Bundesregierung schnell Vereinbarungen mit den jeweiligen Staaten, vor allem den Hauptreiseländern der Deutschen treffen, damit der Sommerurlaub noch eine Chance habe, so Klinge.