Reisevertrieb

Mitarbeitersuche: So helfen Verbünde ihren Reisebüros

Reisebüro-Ketten und Kooperationen unterstützen ihre Mitgliedsbüros beim Finden von Azubis und Mitarbeitern

Reisebüro-Ketten und Kooperationen unterstützen ihre Mitgliedsbüros beim Finden von Azubis und Mitarbeitern. Foto: stockfour/istockphoto

Die seit zwei Jahren andauernde Corona-Pandemie hat ein grundsätzliches Problem der Tourismusbranche noch verschärft: Allerorts fehlen Mitarbeiter. Nahezu alle Reisebüro-Ketten und Kooperationen haben ihr Schulungsprogramm deshalb erweitert und unterstützen ihre Mitgliedsbüros beim Finden von Azubis und Mitarbeitern sowie bei der Motivation bestehender Mitarbeiter.

Ideen fürs Personal-Marketing

So hat etwa der AER diverse Webinare zum Thema Personal aufgelegt. Darin geht es um Arbeitszeitmodelle, Recruiting, Personalbeschaffung, Social Media und Personal-Marketing. Zusätzlich helfen spezielle Programme für Azubis, Junior- und Neu-Touristiker, diese mit frischen Denkanstößen und Impulsen zu versorgen.

Best-Reisen plant Praxisschulungen zum Recruiting. Damit soll angeschlossenen Reisebüros geholfen werden, sich als attraktiver Arbeitgeber in den Social-Media-Kanälen zu präsentieren.

Auch Schmetterling, die Franchise-Ketten von TUI und Alltours Reisecenter sowie LCC, TVG und Holiday Land bieten – in unterschiedlicher Intensität –Schulungen für Inhaber und Führungskräfte an, bei denen es um neue Konzepte und Ideen für das Onboarding geht. Die TVG-Marken Sonnenklar TV und Flugbörse haben dabei explizit auch Quereinsteiger im Visier.

TUI Travel Star: Mitarbeiter finden und binden

Auch die Marketing-orientierte Reisebüro-Kooperation TUI Travel Star (TTS) will ihr Augenmerk 2022 „sehr stark“ auf das Rekrutieren und Binden von Mitarbeitern legen. Dafür biete man „gleich eine ganze Reihe von speziellen Trainings“ an, berichtet Geschäftsführer Oliver Grimsehl. Als Trainer agieren unter anderem Thomas Wiedemann, Harald Sontowski und Martin Hein, die Themen reichen von „Mitarbeiter finden“ bis hin zu „Mitarbeiter binden“.

RTK/Reiseland: 60 neue Ausbildungsstellen

Auch die Zentrale von RTK/Reiseland hat sich die Frage gestellt: „Wie kann ein Reisebüro dem Fachkräftemangel begegnen?“ Eine der Antworten: mit kreativen Job-Angeboten und verbesserter, effizienter Technik. Entsprechend klar ist das Schulungsziel von Reiseland und RTK: Wir wollen den Counter „bestmöglich mit den technischen Anwendungen und dem dazugehörigen Know-how ausstatten“, heißt es aus Burghausen.

Umgesetzt wird dies durch eine „hybride“ Wissensvermittlung. Zu ihr gehört die Lernplattform „Profit Für Alle 2.0“ mit Trainings, die sowohl online als auch in Präsenz stattfinden. Bereits angelaufen sind modulare Führungskräfte-Trainings sowie ein Ausbildungsprogramm, mit dem RTK und Reiseland 60 neue Ausbildungsstellen schaffen wollen. Das Programm begleitet die Auzubis vom On-Boarding bis zur garantierten Übernahme.

Reisering startet „Drafög“

Der Deutsche Reisering hat unterdessen das Projekt „Drafög“ gestartet. Das Kürzel steht für „Deutscher Reisering Ausbildungsförderungsgemeinschaft“ und soll vor allem Quereinsteigern einen Start in die Reisebranche ermöglichen. Die Ausbildung zur zertifizierten Touristikfachkraft erfolgt praxisnah am Counter eines der 200 Reisebüros im Reisering-Verbund.

Mobiler Vertrieb: Fokus auf Selbstständigkeit

Einen anderen Ansatz haben die Spezialisten im mobilen Vertrieb, darunter Amondo, Mein Urlaubsglück, Solamento, TLT Urlaubsreisen und Travelista: Sie konzentrieren sich auf die Aus- und Fortbildung von früheren Reisebüro-Mitarbeitern zu selbstständigen Reiseverkäufern.

Während sich Amondo dabei unter dem Label „Wir machen Fachkräfte“ auch an Quereinsteiger richtet, haben die anderen Anbieter vor allem ausgebildete Fachkräfte im Blick.

Mehr zum Thema Ausbildung finden Sie in der neuen Ausgabe von touristik aktuell, die Sie hier als kostenloses E-Paper lesen können.

Matthias Gürtler
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