Reisevertrieb

Derpart will „Qualitäts-Marktführer“ werden

Eines von mehr als 300 Franchise-Büros: das Derpart Reisebüro Wallrawe in Bad Kreuznach. Foto: Derpart 

Eines von mehr als 300 Franchise-Büros: das Derpart Reisebüro Wallrawe in Bad Kreuznach. Foto: Derpart

Will mit Derpart wieder offensiver auftreten und neue Franchiser hinzugewinnen: Geschäftsführer Thomas Osswald. Foto: Derpart

Will mit Derpart wieder offensiver auftreten und neue Franchiser hinzugewinnen: Geschäftsführer Thomas Osswald. Foto: Derpart

Drei Monate nach seinem Einstieg hat der neue Geschäftsführer von Derpart, Thomas Osswald, ambitionierte Ziele formuliert: Unter seiner Führung soll die Franchise- und Filialkette zum „qualitativen Marktführer“ werden, bei der Zahl der Büros weiter zulegen und sowohl im Touristik- als auch im Geschäftsreisebereich konsequent weiterentwickelt werden. 

„Geschäftsreise bleibt wichtig“

Aus Sicht von Osswald macht die Kombination aus Business Travel und Touristik, bislang eine große Stärke vieler Derpart-Büros, auch künftig Sinn. „Die Touristik erholt sich schneller. Aber der Bereich Business Travel wird spätestens ab 2024 wieder ein sehr wichtiges Geschäft für viele unserer Mitglieder werden“, so der Manager, der die vergangenen zwölf Jahre für das Geschäftsreise-Tool Cytric von Amadeus tätig war.

Zu den großen Vorteilen von Derpart zählt Oswald unter anderem die Rückendeckung durch den Mitgesellschafter DER Touristik/Rewe Group sowie die Zweigleisigkeit aus Franchise- und Filialsystem. In den 60 eigenen Büros könnten viele Dinge ausprobiert und eingeführt werden, die bei Erfolg auch von den Franchisern genutzt werden könnten. Auch andersherum würden sich immer wieder Lerneffekte ergeben.

Das sind die Top-Themen

Zu den aktuellen Top-Themen gehören aus Sicht von Osswald die weitere Digitalisierung, das Bereitstellen von Full Content im Flugsegement, der Ausbau nachhaltiger Projekte sowie das Halten und Gewinnen von Mitabeitern. „Nach zwei Jahren Pandemie ist es besonders wichtig, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein verlässlicher, sicherer und attraktiver Arbeitgeber zu sein“, betont Osswald, der mit einer Reisebüro-Ausbildung in die Branche einstieg und später unter anderem für LCC und TUI Leisure Travel in führenden Positionen tätig war.

Bei der Digitalisierung setzt die Kette mit Sitz in Frankfurt am Main weiter auf das Kundenportal „Mein Derpart“, auf das inzwischen gut etablierte Online-Termin-Tool und die übergreifende Vertriebsplattform „Reise-Spezialisten“ von DER Touristik. 

Umsatzprognose fürs Jahr: „Leicht unter 2019“

Für das laufende Jahr erwartet Osswald Umsätze leicht unter dem Niveau von 2019. Eine genaue Prognose sei aufgrund des anhaltenden Kriegs in der Ukraine schwierig. Während das Geschäft vor Kriegsbeginn teilweise deutlich über den Buchungseingängen von 2019 gelegen habe, würden die Reisebüros nun eine „gewisse Zurückhaltung“ der Kunden spüren. Einen Buchungseinbruch gebe es allerdings nicht.

Bleiben weitere negative Überraschungen aus, will Derpart 2022 nach zwei Jahren mit roten Zahlen wieder aus der Verlustzone herauskommen und schwarze Zahlen schreiben.

Matthias Gürtler
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