Reisevertrieb

Reisebüro: Umzug als große Chance

Blick in die Reisewelt24 Andreas Stetter in Donauwörth

Blick in die Reisewelt24 Andreas Stetter in Donauwörth. Foto: Reiseland

Auch wenn der mobile Vertrieb nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie ordentlich Aufwind bekommen hat, gibt es doch zahlreiche Reisebüro-Inhaber, für die ein Ladenlokal zu ihrem Job als Reiseverkäufer schlicht dazugehört. touristik aktuell hat die Stimmen von sechs Reiseland-Franchisern zusammengetragen, die in der Krise neu gestartet sind – aus ganz unterschiedlichen Gründen. 

Von der 1A- in die 1B-Lage

Andreas Stetter, Reisewelt24 Donauwörth, ist von einer 1A- in eine 1B-Lage umgezogen. Dennoch sei dies ein Fortschritt, berichtet der Inhaber. Denn das neue Reisebüro besteche durch eine „großartige Atmosphäre“ und viel Platz. „Dadurch können wir den Kunden deutlich mehr Service bieten.“ Darüber hinaus habe man positive Signale sowohl an die Kunden als auch an die Mitarbeiter gesendet, sagt er. „Wir glauben an eine erfolgreiche Zukunft“. 

Traum vom Wohlfühl-Reisebüro erfüllt

Auch Dimitra Karageorgaki von Reiseland Reutlingen ist umgezogen. Da ihre Teilhaberin durch die Corona-Krise die Branche verließ und die Mietkosten sehr hoch waren, habe sie sich nach einer Alternative umschauen müssen, erzählt sie. „Ich habe die perfekten Räume gefunden und im Februar meinen Traum vom Wohlfühl-Reisebüro verwirklicht.“ Dieses verfügt unter anderem über eine Ibiza-Lounge, die im Sommer eröffnet wird. 

Aus Konkurrentinnen werden Partnerinnen

Neue gemeinsame Perspektiven haben die ehemaligen Konkurrentinnen Silvia Goosmann und Britta Dahlweg von Deine Reisepartner Lüschen & Goosmann in Uplengen-Remels entwickelt. In der Corona-Krise entschieden sich die beiden Reiseexpertinnen, ihre beiden Büros zusammenzulegen. „So sparen wir Kosten, nutzen Synergien und haben eine Art Monopolstellung geschaffen“, sagt Goosmann. Gleichzeitig habe jeder weiterhin seinen Kundenstamm. „Das Ganze funktioniert sehr gut. Wir genießen unser gemeinsames großes und modernes Büro und sind für die Zukunft bestens gerüstet.“ 

„Ein Rohdiamant"

In ein Büro in besserer Lage in einem Kaufland mit kostenfreien Parkplätzen wechselte Mehmet Bozer im Sommer 2020. Der Inhaber von Reiseland Bozer in Hamm ergriff die Chance, nachdem die Reiseland-Filiale im Kaufland aufgeben musste. „Die dortigen Mitarbeiter und Kunden haben uns mit offenen Armen empfangen“, berichtet Bozer. Das Risiko, mitten in der Krise einen Neustart zu wagen, habe sich ausgezahlt. „Dieses Büro ist ein Rohdiamant. Man muss nur wissen, wie man damit umgeht.“ 

Weniger Miete, Büro mit Wartelounge

Weniger Miete, bessere Atmosphäre und ein Büro mit Wartelounge, Sofa, Schaukelstuhl und Kaffee-Ecke – für Julia Nolte von Reiseland Wupperstrand in Wuppertal hat sich der Umzug im Februar ausgezahlt. Darüber hinaus sei der neue Mietvertrag jederzeit kurzfristig kündbar, „was mir sehr viel Druck nimmt“, sagt sie. „Zudem haben wir eine sehr nette und kompromissbereite Vermieterin, mit der man über alles reden kann und die bemüht ist, alles schön und perfekt zu machen.“ 

Separees für Kundenberatungen

Aufgeben war für Carina Lübbehusen von Reiseland Garrel in Garrel nie ein Thema. Als der Vermieter Eigenbedarf angemeldet hatte, stand für die Reisebüro-Inhaber außer Frage, sich sofort nach neuen Räumen umzuschauen. „Ich glaube an den Erfolg des stationären Reisevertriebs und habe die Kündigung des Mietvertrages als Chance gesehen, alten Ballast hinter uns zu lassen und in neuen Räumen positiv in die Zukunft zu blicken“, sagt sie. Das neue Büro sei ein Fortschritt. „Durch einzelne Separees für die Mitarbeiter haben wir nun eine wohnliche Arbeitsatmosphäre und mehr Privatsphäre für die Kunden.“ Parkplätze seien direkt vor der Tür, die ersten Erfahrungen sehr positiv: „Die Nachfrage nach Reiseexperten vor Ort ist extrem gestiegen, wir haben viele Neukunden.“ 

Matthias Gürtler
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