Verkehr

Condor: Attestor gründet Schwester-Airline Marabu

Ab Sommer 2023 sollen die Flieger von Marabu zu beliebten Urlaubszielen starten. Foto: Marabu

Ab Sommer 2023 sollen die Flieger von Marabu zu beliebten Urlaubszielen starten. Foto: Marabu

Vermögensverwalter Attestor, der im Juli 2021 die Mehrheit an Condor übernommen hatte, hat eine neue Airline gegründet. „Marabu“ soll ab dem Sommer 2023 ab Hamburg und München mehr als 20 Ziele unter anderem in Ägypten, Griechenland, Italien, Kroatien, Portugal und Spanien anfliegen.

CEO der neuen Airline ist der langjährige Condor-Manager und Vertriebschef Paul Schwaiger, der den Ferienflieger zum 1. September dieses Jahres verlassen hatte. COO ist Tony Larsson.

Condor-Manager Schwaiger ist neuer CEO

Schwaiger zufolge startet Marabu zum richtigen Zeitpunkt. „Die Reise- und Flugbranche ist wieder im Auftrieb und das wollen wir nutzen, um den Fluggästen ein komfortables und angenehmes Flugerlebnis an Bord unserer modernen Flotte zu den beliebtesten Urlaubszielen zu bieten“, sagt er.

Marabu ist eine eigenständige Airline und positioniert sich mit einem eigenen Markenauftritt. Operativ arbeitet die Fluglinie mit der estnischen Airline Nordica zusammen. Diese soll für eine zügige Aufnahme des Flugbetriebs sorgen und stellt sechs Maschinen des Typs A320 im Wet Lease zur Verfügung. Darüber hinaus habe Nordica bereits mehr als 100 Flugbegleiter sowie Piloten eingestellt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Condor ist General Sales Agent

Ab dem Sommer 2023 soll Marabu dann auch eigene Flugzeuge betreiben. Condor übernimmt als General Sales Agent exklusiv den Vertrieb der Marabu-Flüge.

Die ersten Verbindungen werden ab dem 14. Dezember unter www.flymarabu.com buchbar sein.

Gewerkschaft VC kritisiert Pläne

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) übt an den Plänen Kritik: „Wenn der gleiche Eigentümer mit gleichen Flugzeugen die gleichen Strecken bedient und dabei den Condor-Vertrieb nutzt, werden viele Fragen aufgeworfen“, sagt VC-Präsident Stefan Herth.

Der Zweck einer solchen Unternehmung sei „in der Regel“ die Unterwanderung der Arbeitsbedingungen und Sozialstandards. „Gerade die Auswahl des Registrierungsortes Estland gibt Anlass zur Sorge. Estland hat sich den letzten Jahren zu einer Art ,Panama der Luftfahrt‘ entwickelt.“

Herth kündigte an, die weitere Entwicklung genau zu beobachten. „Es darf nicht passieren, dass durch Konkurrenz im eigenen Haus die Arbeitsbedingungen untergraben werden.”
 

Ute Fiedler
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