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Bentour-Chef Ugur: Türkei muss aktiver werden

Fordert mehr Einsatz von den Tourismusverantwortlichen in der Türkei: Bentour-Chef Kadir Ugur

Fordert mehr Einsatz von den Tourismusverantwortlichen in der Türkei: Bentour-Chef Kadir Ugur. Foto: sw

Fordert mehr Einsatz von den Tourismusverantwortlichen in der Türkei: Bentour-Chef Kadir Ugur

Fordert mehr Einsatz von den Tourismusverantwortlichen in der Türkei: Bentour-Chef Kadir Ugur. Foto: sw

Die Türkei muss alles dafür tun, um ihr derzeit negatives Image in wichtigen touristischen Quellmärkten zu verbessern. Dies fordert der Chef des Türkei-Veranstalters Bentour, Kadir Ugur, in einem offenen Brief an den türkischen Tourismusminister Nabi Avci.

Viele Kunden in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz befänden sich „in einer Art Boykott“ gegenüber der Türkei, schreibt Ugur. Das politische Image des Landes habe „sehr gelitten“.

Um dieses negative Image kurzfristig zu verbessern, müsse der Minister auf einer Tour durch Europa den Kontakt zu den wichtigsten Medien suchen und versuchen, ein objektives Bild der Türkei zu präsentieren und bestehende Vorurteile abzubauen. Die Gespräche müssten zudem genutzt werden, um eine Werbekampagne im jeweiligen Medium zu planen „und so die redaktionelle Arbeit zusätzlich zu unterstützen“.

Ein Budget von beispielsweise 200 Millionen US-Dollar könnte einen Return on Invest von 20 Milliarden US-Dollar bringen, rechnet Ugur vor. Ohne eine solche Aktivität werde sich die Lage im Türkei-Tourismus in den nächsten zwei bis drei Jahren „nicht verbessern“, fürchtet der Bentour-Gründer.

Dramatisch ist für den Tourismusexperten vor allem der starke Rückgang des Pro-Kopf-Umsatzes. Er sank Ugur zufolge in den vergangenen zwei Jahren von durchschnittlich 900 auf 500 Euro. „Die Umsatzzahlen sprechen eine deutliche Sprache und geben ein klareres Bild von diesem Verlust. Viel deutlicher, als dies eine reine Statistik über einreisende Passagierzahlen geben kann.“

Kritisch äußert sich Ugur auch zur offenbar äußerst bürokratischen Zusammenarbeit mit dem Tourismusministerium. Die Auflagen für Werbeunterstützung seien umständlich und oftmals ineffizient. Zudem müssten die Veranstalter viel zu oft in Vorleistung gehen.

Dies betreffe auch die vom türkischen Staat gezahlten Flugsubventionsbeträge. Die schreibe Bentour den Partnerreisebüros gut, da diese oft einen erhöhten Aufwand mit Türkei-Buchungen hätten. Die Überweisung erfolge sofort mit der Provisionszahlung, die Gutschriften vom Ministerium hingegen „dauern sehr lang“.
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