Reisevertrieb

Kundengelder: DRSF will Beiträge stabil halten

Die Insolvenzabsicherung über den DRSF soll nicht teurer werden

Die Insolvenzabsicherung über den DRSF soll nicht teurer werden. Foto: Ralf Geithe/istockphoto

Leiten den DRSF: Stefan Mees (links) und Ali Arnaout

Leiten den DRSF: Stefan Mees (links) und Ali Arnaout. Fotos: DRSF

Gut zwei Jahre nach der Reform der Kundengeldabsicherung in der Pauschalreise zieht der dafür eingeführte Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) eine positive Bilanz. „Die neue Insolvenzabsicherung wurde erfolgreich etabliert – auch dank der guten Zusammenarbeit mit den bei uns abgesicherten Reiseanbietern“, resümiert DRSF-Geschäftsführer Stefan Mees im Gespräch mit touristik aktuell. Nach der Cook-Insolvenz und trotz der Corona-Krise stehe der Insolvenzschutz heute „auf einem soliden Fundament“.

180 Veranstalter im Fonds

Seit Einführung des neuen Insolvenzschutz-Systems im November 2021 sind Reiseveranstalter mit einem Jahresumsatz ab zehn Millionen Euro verpflichtet, sich über den DRSF abzusichern. Anbietern unter zehn Millionen Euro ist dies freigestellt. Dem Fonds gehören nach eigenen Angaben inzwischen 180 Veranstalter an.

Allerdings ist dies mit deutlich höheren Kosten verbunden als vorher. Veranstalter monieren, dass die Gebühr für die Fondsverwaltung in Höhe von einem Prozent des Jahresumsatzes, zu der noch Kosten von Versicherungen oder Banken für die Bereitstellung der Sicherheiten hinzukommen, zu hoch sei. Und nicht vergessen werden darf schließlich die zu hinterlegende Sicherheitsleistung für den DRSF: Diese beträgt je nach Bonität des Unternehmens zwischen fünf und neun Prozent des Jahresumsatzes.

Keine weiteren Entgelterhöhungen

Zu weiteren Kostensteigerungen soll es laut DRSF aber nicht kommen – obwohl das Zielkapital des Fonds deutlich gestiegen ist. Weil sich die Reisebranche schneller als erwartet erholt habe, sei das für 2027 anvisierte Volumen von 750 Millionen Euro bereits im vergangenen Oktober erreicht und die Staatsbürgschaft zur Einrichtung des Fonds zurückgegeben worden, heißt es von der Geschäftsführung.

Nun muss der Fonds gemäß des Reisesicherungsfondsgesetzes finanziell so ausgestattet sein, dass er den hypothetischen Fall einer gleichzeitigen Insolvenz des größten und eines mittleren Reiseanbieters abdecken kann. „Das Zielkapital liegt aufgrund der gestiegenen Umsätze heute deutlich über den 750 Millionen Euro“, erläutert der zweite Geschäftsführer Ali Arnaout im ta-Gespräch.

Ihm zufolge wird die Differenz zwischen dem aktuellen Volumen und der Kapitalvorgabe aber nun durch eine neue, bankenfinanzierte Kreditlinie abgesichert. „So können die Vorgaben des Gesetzgebers ohne weitere Entgelterhöhungen erfüllt werden“, so Arnaout.

Den ausführlichen Bericht lesen Sie im Themenschwerpunkt Versicherungen in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell (ta 01/2024), die auch als E-Paper erhältlich ist.

Thomas Riebesehl