Verkehr

DB will Barrieren im Vertrieb abbauen

Neue Führungsetage bei DB Vertrieb: Ralph Körfgen, Marion Brückmann und Mathias Hüske (von links nach rechts)

Neue Führungsetage bei DB Vertrieb: Ralph Körfgen, Marion Brückmann und Mathias Hüske (von links nach rechts). Foto: rie

Die Deutsche Bahn will den personenbedienten Verkauf in Reisezentren und DB-Agenturen künftig stärker mit den Online-Vertrieb verknüpfen. Helfen sollen dabei eine neue Vertriebsplattform sowie gezielte Schulungen. „Wir müssen die Barrieren zwischen den Vertriebskanälen abbauen“, betont der neue DB-Vertriebschef Ralph Körfgen.

Nach Angaben von Mathias Hüske, seit Jahresbeginn Geschäftsführer für den digitalen Vertrieb, soll das gesamte Vertriebssystem der Bahn innerhalb der nächsten drei Jahre „auf neue Beine gestellt“ werden. Erklärtes Ziel: ein Omnichannel-Vertrieb, der alle Verkaufskanäle einbezieht.

So soll in dem neuen System ein „durchgängiges E-Ticketing“ und eine gemeinsame Kundendatenbank geschaffen werden. Hüske zufolge müsse es künftig zum Beispiel möglich sein, dass der Kunde ein über die App „DB Navigator“ gekauftes Ticket in einem Reisebüro umbuchen könne. Auch der Papier-Fahrschein soll mittelfristig der Vergangenheit angehören. Die Kosten für die neue Vertriebsplattform beziffert Vertriebschef Körfgen auf einen „dreistelligen Millionenbetrag“.

Zugleich sollen DB Reisezentren und Reisebüros stärker für einen kanalübergreifenden und kundenorientierten Verkauf geschult werden, kündigt die neue Leiterin für den personenbedienten Vertrieb, Marion Brückmann, an. Dazu sei in Reisezentren bereits ein Pilotprojekt zu Tablet-basierten E-Learnings angeschoben worden. Auch für Reisebüro-Partner seien Schulungen geplant, wobei der Fokus bei den so genannten Präsenzagenturen liegen werde.

Ungeachtet der neuen Pläne von DB Vertrieb sind die Reisebüros weiter auf dem absteigenden Ast. So sank der Umsatzanteil der DB-Agenturen im vergangenen Jahr auf 8,8 Prozent nach 9,4 Prozent im Jahr 2014. Der Online-Vertrieb stieg dagegen weiter und erreichte 2015 fast 33 Prozent. Auch Zahl der Reisebüro-Partner ging erneut zurück und lag im letzten Jahr bei nur noch 2.551.
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