Reisevertrieb

Reiseverbände: Politik macht Urlaub immer teurer

DRV-Chef Norbert Fiebig kritisiert nicht nur die Erhöhung der Luftverkehrssteuer. Foto: DRV

DRV-Chef Norbert Fiebig kritisiert nicht nur die Erhöhung der Luftverkehrssteuer. Foto: DRV

Die ab 1. Mai 2024 geltende Steuererhöhung für Flugtickets ist für die Reiseverbände Anlass für eine breitere Kritik an steigenden Belastungen für die Branche. „Reisen wird durch politisch gewollte Entscheidungen immer teurer gemacht – nicht nur durch die Erhöhung der Luftverkehrssteuer“, erklärt DRV-Präsident Norbert Fiebig.

Der Verbandschef verweist auch auf die Reform der Insolvenzabsicherung in der Touristik, wonach Reiseveranstalter ein Prozent ihres Jahresumsatzes für die Insolvenzabsicherung abführen müssen plus eine Absicherung von fünf bis neun Prozent des Umsatzes. Dazu komme die Anhebung der Luftsicherheitsgebühren um 50 Prozent ab 2025. „Der Urlaub musste durch Inflation und gestiegene Energiekosten ohnehin schon Preissteigerungen hinnehmen. Zusätzlich verteuern auch noch die politischen Entscheidungsträger das Reisen immer weiter“, beklagt Fiebig.

Steuererhöhung bei Flugtickets „falsch und belastend“

Der Branchenverband BTW weist zudem darauf hin, dass erst zum Jahreswechsel die Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants gestiegen sei und nun die nächste Belastung folge. „Die Politik macht so das Reisen erneut teurer – für Touristen und Geschäftsreisende, für Gäste, die nach Deutschland kommen, genauso wie für Einheimische, die mit dem Flugzeug ins Ausland reisen“, so BTW-Generalsekretär Sven Liebert. Dies habe Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette.

Daher sei die nun anstehende und „sehr kurzfristige“ Erhöhung der Luftverkehrssteuer um fast 20 Prozent „falsch und belastend“, betont DRV-Chef Fiebig. Sie führe nach Berechnungen des Verbands zu einer Mehrbelastung von rund 21 Millionen Euro bei den Reiseveranstaltern. Diese zusätzlichen Kosten könnten nicht auf die Reisenden umgelegt werden, da eine nachträgliche Erhöhung der Reisepreise bei Pauschalreisen de facto nicht möglich sei.

Dies alles führt nach Ansicht des DRV dazu, dass viele Menschen sich den Urlaub schon jetzt nicht mehr leisten können, obwohl dieser auf der Konsumwunschliste der Deutschen nach wie vor ganz oben stehe. „Hier muss die Politik für Entlastungen sorgen“, fordert Norbert Fiebig. (rie)