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Bundesregierung hebt Reisewarnung zum 15. Juni auf

Die Bundesregierung wird wie erwartet die weltweite Reisewarnung für Touristen ab dem 15. Juni für rund 30 europäische Staaten aufheben. Das geht aus einem Eckpunktepapier hervor, das am Mittwoch vom Kabinett beschlossen wurde. 

Demnach soll die seit Mitte März geltende Warnung vor touristischen Reisen für alle Länder der Welt durch landesspezifische Reisehinweise ersetzt werden.

„Wir haben es uns mit dieser Entscheidung nicht einfach gemacht“, sagte Außenminister Heiko Maas. Er konkretisierte nochmals, dass man Reisehinweise nicht als Reiseeinladung interpretieren sollte. So müssten Einreisende nach Großbritannien immer noch 14 Tage in Quarantäne.

Maas macht die Aufhebung der Reisewarnung auch künftig davon abhängig, wie sich die Infektionszahlen in dem jeweiligen Land entwickeln. „Wenn es mehr als 50 Neuinfizierte auf 100.000 Einwohner über sieben Tage gibt, müssen wir Maßnahmen ergreifen“, so der Minister. Es könnte auch sein, dass man Reisehinweise, die gerade erstellt und tagesaktuell angepasst werden sollen, wieder in Reisewarnungen umwandeln müsse. Einer weiteren Rückholaktion deutscher Urlauber im Sommer erteilt der Minister indes eine klare Absage.

Ausgenommen von der Lockerung sind Länder, die Einreisesperren für deutsche Urlauber verhängt haben. Dies betrifft unter anderem Spanien, wo aller Voraussicht nach Deutsche erst wieder ab 22. Juni einreisen dürfen, sowie Norwegen. Hier gilt die Einreisesperre noch mindestens bis Juli.

Für Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union will die Regierung die Entscheidung der EU-Kommission in dieser Woche abwarten. Derzeit können Reisende aus solchen Ländern noch nicht in die EU einreisen.

Eine endgültige Entscheidung über die Aufhebung traf das Kabinett noch nicht. Sie soll in den nächsten zwei Wochen folgen.

Die Reisebranche begrüßt die Entscheidung. „Die Aufhebung der Reisewarnung ist ein richtiger und ganz wichtiger Schritt für die Reisenden und natürlich die Reisewirtschaft mit ihren hunderttausenden Beschäftigten“, sagt DRV-Chef Norbert Fiebig. Man habe jetzt wieder ein Stück Planungssicherheit und der Motor für die Wiederaufnahme des Reisens könne anlaufen. Nun gelte es, verantwortungsvoll in die Zukunft zu schauen und in einem weiteren Schritt auch Reiseziele außerhalb Europas zu betrachten, fügt Fiebig hinzu.

Der Luftverkehrsverband BDL wertet den Schritt als „gutes Signal für die vielen Menschen in Europa, die im Sommer in den Urlaub fahren oder Freunde und Verwandte im Ausland besuchen wollen“.

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