Reisevertrieb

PCR-Tests: Sorgen bei Verbänden

Die steigenden Corona-Zahlen könnten für Engpässe in den Laboren sorgen

Die steigenden Corona-Zahlen könnten für Engpässe in den Laboren sorgen. Foto: Plyushkin/iStockphoto

Die von Bund und Ländern geplante Priorisierung der PCR-Tests sorgt für Unruhe in der von der Corona-Krise schwer getroffenen Tourismusbranche. In der Bund-Länder-Konferenz am Montag war angekündigt worden, PCR-Tests in Deutschland künftig zu priorisieren, wenn die Kapazitätsgrenzen in den Laboren erreicht sein sollten.

Der DRV befürchtet, dass es durch diese Pläne für Reisende schwieriger werden könnte, an einen PCR-Test zu kommen. Die Reisewirtschaft müsse durch die Pandemie bereits sehr viele Einschränkungen verkraften, schreibt der Verband in einer Mitteilung. „Die Politik muss deshalb dafür Sorge tragen, dass mangelnde PCR-Testkapazitäten nicht zu einem weiteren Reisehindernis werden.“

Auch der ASR schaltet sich in die Diskussionen ein und fordert, „dass auch die Urlaubsreisenden in die Liste der priorisierten gesellschaftlichen Gruppen aufgenommen werden“. Auf dieser zu finden sind derzeit ältere und vorerkrankte Menschen sowie das Personal im Gesundheitswesen.

Der Urlauber habe seine Reise im Vertrauen darauf gebucht, dass er den für die Einreise benötigten negativen PCR-Test rechtzeitig vor Reisebeginn buchen könne und das Ergebnis fristgerecht vorliegen habe, sagt ASR-Vizepräsidentin Anke Budde. „Zählen Urlauber nicht zu den priorisierten gesellschaftlichen Gruppen, besteht die Gefahr, dass PCR-Tests für Urlaubsreisen nur noch teuer in privaten Laboren erfolgen können“, fügt Winfried Schulze, im ASR-Präsidium für Reiseveranstalter und -büros zuständig, hinzu. So entstünden zusätzliche Kosten, die sich gerade bei Familien massiv auf das Urlaubsbudget auswirkten. „Alternativ bleibt nur die kurzfristige Stornierung der Urlaubsreise, wobei sich dann die Frage stellt, wer die Kosten dafür trägt.“

Auch der DRV sieht die Gefahr, dass PCR-Testengpässe zu einer Wachstumsbremse für Reisebüros und Reiseveranstalter werden könnten und fordert Lösungen. Einige Reiseveranstalter haben dem DRV zufolge bereits erhöhte Testkapazitäten bei privaten Testzentren für Kunden eingeplant und unterstützen diese entsprechend.

Ute Fiedler
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