Pauschalreisen: Für Gen Z attraktiver als für Baby Boomer

Eine Familie mit zwei Kindern läuft am Strand in Richtung Meer. Die Sonne steht tief am Himmel und wirft lange Schatten auf den Sand. Alle tragen sommerliche Kleidung, die Eltern halten die Kinder an den Händen. Die Szene strahlt Freude, Zusammenhalt und Urlaubsstimmung aus.
Insgesamt haben laut einer Studie von Holidaycheck rund zwei Drittel aller Deutschen in ihrem Leben zumindest eine Pauschalreise gemacht. Foto: PeoplesImages/istock

„Pauschalreisen haben kein Imageproblem – zumindest nicht bei der Gen Z.“ Das ist die zentrale Botschaft einer Studie von Holidaycheck. Im Gegensatz zu den Baby Boomern, die oft an traditionellen Vorstellungen festhalten, habe die junge Generation längst „die modernen Möglichkeiten dieser Reiseform erkannt“, sagt Holidaycheck-Sprecherin Nina Hammer.

Gen Z: Pauschalreise mehr als nur bequem

Damit spielt sie auf die offenbar großen Unterschiede in der Wahrnehmung des Produkts Pauschalreise an. Während Baby Boomer Pauschalreisen in erster Linie als „bequem, sicher und unkompliziert“ ansehen, würde die Gen Z dieser Charakterisierung zwar zustimmen, so Nina Hammer. Gleichzeitig würden mehr als zwei Drittel von ihnen aber auch betonen, „dass Pauschalreisen erlebnisreich, vielfältig, authentisch und persönlich sein können“.

Damit habe die Gen Z ein deutlich positiveres Bild von der Pauschalreise als die Generation der Baby Boomer. Auch sei die Jugend offener dafür, was die Reiseform bieten könne – etwa hinsichtlich Flexibilität, Spontanität und Unabhängigkeit. Genau das rücken die Veranstalter immer wieder in den Fokus: „Die Pauschalreise war noch nie so attraktiv und flexibel wie heute“, betonten jüngst erst wieder Dertour-Chef Ingo Burmester und Benjamin Jacobi, Chef von TUI Deutschland.

Öfter verreisen – und gerne pauschal

Grundsätzlich bestätigt die Studie von Holidaycheck andere Umfragen, wonach Pauschalreisen in der breiten Bevölkerung überwiegend positiv wahrgenommen werden. In einer offenen Abfrage, bei der die Studienteilnehmer spontan Begriffe nennen sollten, die sie mit Pauschalreisen verbinden, gaben 23 Prozent „All-Inclusive“ und 14 Prozent „bequem und unkompliziert“ an.

Insgesamt haben laut Holidaycheck rund zwei Drittel aller Deutschen in ihrem Leben zumindest eine Pauschalreise gemacht. Erstaunlich: Während 87 Prozent der Gen Z planen, dies erneut zu tun, gaben von den Baby Boomern nur rund 70 Prozent an, sich auch künftig eine Pauschalreise vorstellen zu können.

Aus Sicht von Holidaycheck ist damit klar: Die Gen Z löst sich zunehmend vom klassischen Modell des einmaligen großen Sommerurlaubs und bevorzugt stattdessen mehrere Reisen im Jahr, „die durchaus auch pauschal gebucht werden“. Wichtig sei ihnen dabei vor allem, „aus vielfältigen und flexiblen Reiseerlebnissen auswählen zu können, die sich individuell an ihre Bedürfnisse und Budgets anpassen lassen“.

Baby Boomer kennen Pauschalreise als Katalogprodukt

Der Grund, warum Baby Boomer die Flexibiliät der Pauschalreise oft noch nicht erkennen würden, sieht Holidaycheck in der Tradition. Diese Generation hätte Pauschalreisen über Jahre hinweg aus dem Katalog gebucht. Und dort war dieses Produkt einstmals wenig flexibel.

Flexibilität, wie sie in vielen Fällen inzwischen Alltag am Reisebüro-Counter ist, wird künftig offenbar noch wichtiger: Für 24 Prozent der Befragten, die bisher noch keine Pauschalreise gebucht haben, wären Möglichkeiten für mehr Gestaltungsspielraum entscheidend, „um diese Reiseform in Zukunft in Betracht zu ziehen“, heißt es von Holidaycheck.

Auch unter denjenigen Befragten, die bereits Pauschalreisen buchen, gebe es den Wunsch nach mehr Möglichkeiten zur Individualisierung: So seien sich alle befragten Generationen einig, „dass sie mehr Flexibilität bei Ausflügen schätzen würden“. Rund 40 Prozent der Gen Z wünsche sich außerdem eine größere Auswahl an Unterkünften sowie individuellere Gestaltungsoptionen beim Transfer oder der Verpflegung.

Laut Deutschem Reiseverband (DRV) entfallen rund 50 Prozent des Umsatzes im Urlaubs- und Freizeitreisesegment auf Pauschal- und Bausteinreisen. Damit ist der Anteil am gesamten Reisemarkt im Vergleich zur Zeit vor Corona in etwa stabil geblieben.

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