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Insolvenzabsicherung: Keine Mehrheit für Erhöhung

Eine höhere Insolvenzabsicherung wurde vom Bundestag abgelehnt. Foto: rie

Eine höhere Insolvenzabsicherung wurde vom Bundestag abgelehnt. Foto: rie

Die Summe der Absicherung von Kundengeldern bei Pauschalreisen wird sich in absehbarer Zeit nicht erhöhen: Ein entsprechender Antrag der Grünen hat im Bundestag keine Mehrheit gefunden. 

Die Grünen hatten gefordert, die Absicherung von aktuell bis zu 110 Millionen Euro auf mindestens 300 Millionen Euro zu erhöhen. Dass die Diskussion heute stattfand, hat nichts mit dem Insolvenzantrag von Thomas Cook zu tun: Der Antrag wurde bereits im März 2019 gestellt.

Abgelehnt wurde der Antrag mit den Stimmen von CDU, SPD und AfD. Die Fraktionen von Grünen und Linken befürworteten den Antrag, die FDP enthielt sich. Eine Aussprache zum Thema gab es nicht.

Damit wurde auch nicht über den Vorschlag der Grünen diskutiert, die Insolvenzversicherungspflicht auf Fluggesellschaften auszuweiten. Dies wird seit Jahren von der Branche gefordert und von Verbänden wie dem DRV, dem ASR und dem Reisebüro-Verband VUSR immer wieder an die Politik herangetragen.

Eine Erhöhung der Insolvenzabsicherung würde vor allem die großen Reiseveranstalter treffen und ihre Pauschalreisen teurer machen. Aktuell ist das ein Thema, weil diverse Experten vermuten, dass der Schaden für Pauschalreise-Kunden von Thomas Cook weit über 110 Millionen Euro liegen wird. Diese Befürchtung wird jedoch nicht von allen Touristikern beziehungswiese Reiserechtlern geteilt.

So ist etwa Hanjo Vogel von der Düsseldorfer Kanzlei Beiten Burkhardt optimistisch, dass das Geld im Fall Thomas Cook ausreicht. Schließlich sei die Insolvenz nicht vor dem starken Sommergeschäft erfolgt, als die Anzahlungen der Kunden deutlich höher waren als jetzt im September.

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