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Studiosus: „2022 wird noch kein normales Reisejahr“

Glaubt an das Gelingen des Restarts: Studiosus-Chef Peter-Mario Kubsch

Glaubt an das Gelingen des Restarts: Studiosus-Chef Peter-Mario Kubsch. Foto: Studiosus

Studiosus blickt relativ zufrieden auf das ablaufende Geschäftsjahr zurück und „gesund optimistisch“ in die Zukunft. Trotz der Herausforderungen, die 2021 stellte, konnte der Studienreisespezialist bei den Teilnehmerzahlen wieder wachsen. So werden in der zweiten Hälfte dieses Jahres über 13.000 Gäste mit den Veranstaltern Studiosus und Marco Polo vereist sein – nach nur insgesamt 9.650 Teilnehmern im gesamten Vorjahr 2020. Für 2022 rechnet Geschäftsführer Peter-Mario Kubsch mit rund 50.000 Gästen. Dabei setze man insbesondere auf europäische Ziele als Wachstumstreiber. Zum Vergleich: Vor der Pandemie waren mehr als 100.000 Gäste mit Studiosus unterwegs.

„In diesem Jahr konnten wir Reisen in 38 Länder durchführen“, bilanzierte Kubsch bei der Jahrespressekonferenz, die digital stattfand. Sonst waren zirka 120 im Programm. Auf einem Chart abgebildet waren alle Länder eingefärbt, in die Studiosus Touren unternimmt. Die übrigen waren als weiße Flächen gekennzeichnet. Der Veranstalter arbeitet seit Mitte Juni am Restart. Seither sind einige Ziele wieder bereisbar, doch, so Kubsch: „Es bleibt eine Landkarte mit vielen weißen Flecken.“

Neue Kataloge veröffentlicht

Für nächstes Jahr hat der Veranstalter jetzt neun Kataloge veröffentlicht, die zusammengenommen auf 1.000 Seiten Reisen in rund 120 Destinationen weltweit vorstellen. Mit rund 30 Tourvarianten in Italien bleibt das Land Spitzenreiter im Programm „Europa 2022“. Über 50 Ziele sind in „Fernreisen 2022“ zu finden. Die „smart & small“ Touren gehen mit maximal 15 Teilnehmern unter anderem nach Griechenland oder Südafrika. Wieder aufgelegt hat der Veranstalter das Reiseprogramm für Familien.

Man wolle die gestiegene Reiselust mit neuen Angeboten fördern, heißt es. „Wir gehen mit einem gesunden Optimismus in die neue Saison, zumal sich die Buchungen für nächstes Jahr auf einem erfreulichen Niveau bewegen“, berichtet Kubsch. Zur Wahrheit gehöre aber auch, „dass noch ein gutes Stück des Weges vor uns liegt, um an das Jahr 2019 anzuknüpfen.“ Die Buchungseingänge für 2022 lägen demnach derzeit auf 50 Prozent gemessen am Vergleichszeitraum 2019.

Lage bleibt angespannt

Trotz aller positiven Signale – die Krise ist noch nicht überwunden. „2022 wird noch kein normales Reisejahr“, weiß Kubsch. Man werde, zwar zunehmend weniger, dennoch aber weiterhin mit Einschränkungen leben müssen. Der Veranstalter nimmt dabei die hohe Zufriedenheit seiner Kunden, die regelmäßig nach Reisen per Beurteilungsbogen abgefragt würde, als Ansporn.

Kubsch zeigte sich zudem erfreut über die Äußerungen von DRV-Präsident Norbert Fiebig anlässlich der Jahrestagung des Verbands in Griechenland. Sein Aufruf zum Umdenken in Klimafragen sei richtig und wichtig. Kubsch prognostiziert, dass sich der politische Druck in dieser Hinsicht zukünftig erhöhen werde. Auch die Bereitschaft der Kunden, ihre Reisewünsche mit der Vereinbarkeit in puncto Klimaschutz abzugleichen, werde steigen. Deshalb sei es wichtig, den Vertrieb zu schulen und in Reiseinformationen Angaben zum CO2-Abdruck zu machen. Studiosus führt seit diesem Jahr Reisen nur noch mit CO2-Kompensation durch.

Mehr zum Thema Klima und Touristik lesen Sie in der neuen ta-Ausgabe 45-46/2021, die nächste Woche erscheint.

Felix Hormel
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