Reisevertrieb

Vertrieb: Reisebüros geben weiter den Ton an

Kann erstmals eine klare Analyse der Vertriebsanteile in der Touristik vorlegen: DRV-Präsident Norbert Fiebig.

Kann erstmals eine klare Analyse der Vertriebsanteile in der Touristik vorlegen: DRV-Präsident Norbert Fiebig. Foto: DRV

Die Deutschen organisieren ihren Urlaub immer häufiger über professionelle Anbieter. Das ist das Fazit einer Analyse der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und des DRV. Selbst organisierte Reisen ohne Vorausbuchung werden demnach seltener. Und: „Auch wenn der Online-Verkauf von Reisen steigt, so ist das stationäre Reisebüro für den Kunden nach wie vor die wichtigste Verkaufsstelle“, sagt Norbert Fiebig, Präsident des DRV.

Von den vorab gebuchten 58 Milliarden Euro Reiseleistungen wurden 2015 insgesamt 65 Prozent über Offline-Vertriebswege wie dem stationären Reisebüro, Callcenter oder direkt beim Veranstalter gebucht. 35 Prozent der Umsätze gingen laut DRV und GfK über reine Online-Vertriebskanäle ein.

Klassische Reisebüros hatten 2015 demnach einen Umsatzanteil von 31 Prozent und waren damit weiterhin der wichtigste Vertriebskanal. Rund 20 Prozent des Umsatzes generierten Leistungsträger wie Airlines und Hotels direkt, rund elf Prozent erwirtschaften die Veranstalter im Direktvertrieb. Dabei spielen vor allem die rund 2.000 Busreiseanbieter eine wichtige Rolle.

Bei den Online-Buchungen gaben nach der Analyse von DRV und GfK die Websites der Leistungsträger mit einem Umsatzanteil von 15 Prozent des Gesamtmarkts den Ton an. Produktportale wir HRS oder Fluege.de kamen auf einen Anteil von sieben Prozent. Sechs Prozent erwirtschaften Online-Reisebüros wie Expedia oder Weg.de, acht Prozent gingen direkt über die Websites der Veranstalter ein.

Deutlich wird bei der Studie auch, dass über alle Organisationsformen hinweg die traditionellen Reiseveranstalter klar die Nase vorn haben. Sie erwirtschaften mit 53 Prozent mehr als die Hälfte des gesamten Reiseumsatzes der Deutschen. Rund ein Drittel der Bundesbürger reservieren ihren Urlaub bei Leistungsträgern wie Fluggesellschaften, Bahn-, Hotel- und Mietwagenanbietern direkt. Zwölf Prozent der Reisen werden über Produktportale gebucht.
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