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Insolvenzschutz: Steigen die Prämien?

Versicherungen gegen Insolvenz könnten spätestens ab 2018 deutlich teurer werden

Versicherungen gegen Insolvenz könnten spätestens ab 2018 deutlich teurer werden. Foto: ppart/istockphoto

Bei den Insolvenzversicherungen für Reiseveranstalter stehen im kommenden Jahr Veränderungen an: Der Versicherer Generali wird das Geschäft der Kundengeldabsicherung zum 31. Dezember 2017 aufgeben. Deshalb müssen sich spätestens für die Wintersaison 2017/2018 gut 1.000 Veranstalter einen neuen Insolvenzversicherer suchen, darunter Branchengrößen wie FTI, Alltours oder Schauinsland-Reisen. Angeboten wird der Generali-Insolvenzschutz durch den Vermittler Reisegarant, der durch den Ausstieg praktisch alle Kunden verlieren wird. Reisegarant-Geschäftsführer Rudolf Wendorff geht gleichwohl davon aus, „unsere Tätigkeit auch 2018 fortzusetzen. Wie und mit welchen Versicherern, darüber laufen derzeit‧Gespräche.“ Derweil schauen sich die Veranstalter, vor allem wenn sie bereits für 2018 Reisen vorbereiten, nach Alternativen um. Mitbewerber von Reisegarant, etwa Tourvers, R + V oder die Makler Kaera, MDT, TAS und Travelsafe, berichten von Anfragen und ersten Verträgen. Die große Sorge der Veranstalter: Wenn ein großer Versicherer, der zudem als Günstiganbieter galt, aussteigt, könnte der Insolvenzschutz teurer werden. „Von den bisherigen Konditionen müssen wir uns verabschieden, es wird teurer, teilweise um ein Vielfaches“, ist etwa Kaera-Chef Gerhard Lorkowski überzeugt. Auch MDT-Chef Ralph Michaelsen, der gerade dabei ist, für seine Veranstalterkunden die Ausschreibungen für 2018 vorzubereiten, vermutet, dass spätestens dann Sicherheitsleistungen und Prämien nach oben gehen werden. Könnte es dann auch Veranstalter geben, die keinen Insolvenzabsicherer mehr finden? MDT-Manager Michaelsen kann sich durchaus vorstellen, dass dadurch „eine gewisse Marktbereinigung“ in Gang gesetzt wird. Aber man müsse die Frage anders stellen, meint Michaelsen: Nicht ob, sondern zu welchen Konditionen ein Versicherer unterschreibe. Immerhin soll es sogar schon kleine Veranstalter geben, die das Thema in der Weise umgehen, dass sie den Reisepreis von ihren Kunden erst nach der Reise kassieren und damit ganz ohne Sicherungsschein auskommen. Mehr zum Thema lesen Sie im Schwerpunkt Versicherungen in der neuen Ausgabe von touristik aktuell.
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