Reisevertrieb

JT Touristik: Ärger um Agenturverträge

Fordern Anschluss an das gesamte Portfolio von Lidl Reisen: Evi Beier, Touristikleiterin von Schmetterling, und TSS-Chef Manuel Molina

Fordern Anschluss an das gesamte Portfolio von Lidl Reisen: Evi Beier, Touristikleiterin von Schmetterling, und TSS-Chef Manuel Molina. Foto: ta

Fordern Anschluss an das gesamte Portfolio von Lidl Reisen: Evi Beier, Touristikleiterin von Schmetterling, und TSS-Chef Manuel Molina

Fordern Anschluss an das gesamte Portfolio von Lidl Reisen: Evi Beier, Touristikleiterin von Schmetterling, und TSS-Chef Manuel Molina. Foto: ta

Das automatische Freischalten alter Agenturverträge im Zuge des Neustarts von JT Touristik ist im Reisebüro-Vertrieb auf scharfe Kritik gestoßen. Die früheren Partner waren plötzlich Vertriebspartner, ohne einen neuen Vertrag unterschrieben zu haben.

Problematisch ist dabei nicht nur der Fakt, dass JT Touristik bei einer Buchung die Provision erst bezahlt, wenn ein neuer Agenturvertrag unterschrieben wurde. Auch die juristische Frage ist unklar: Die neue JT Touristik darf eigentlich alte Verträge nicht einfach übernehmen. Möglich wäre dies nur, wenn irgendwo schriftlich festgehalten ist, dass die Agentur dem Übergang widersprechen kann. In diesem Fall würde man von einer Fortsetzung des Vertrages ausgehen, etwa wenn bereits eine Buchung besteht, sagt Rechtsanwalt Hans-Josef Vogel von der Düsseldorfer Kanzlei Beiten Burkhardt.

Von dieser Diskussion unabhängig sind Reisebüros aber eigentlich aus dem Schneider: Sie können JT Touristik, soweit sie es wünschen, in Vergleichssystemen wie Bistro einfach offline stellen. Dann wird der Anbieter nicht mehr angezeigt.

Bei der Entscheidung darüber lassen die Ketten und Kooperationen den Reisebüros freie Hand: Einer Umfrage von touristik aktuell zufolge hat nicht eine der Zentralen bislang einen Vertrag mit JT Touristik abgeschlossen. Während sich der Deutsche Reisering einen solchen zumindest vorstellen kann, stellt sich TSS-Chef Manuel Molina quer: Solange nicht das gesamte Portfolio von Lidl Reisen buchbar sei, käme ein Vertrag mit JT Touristik nicht in Frage.

Dem schließt sich auch die Schmetterling-Kooperation an. Zwar halte man es für wichtig, „unseren Büros Vielfalt zu bieten und Zugang zu allen Produkten zu ermöglichen“, sagt Touristikchefin Evi Beier. Für einen zentralen Vertrag wäre aber das Freischalten des gesamten Portfolios von Lidl Reisen erforderlich.

Bei den entgangenen Provisionen ist Schmetterling analog zu den anderen Kooperationen der QTA fein raus: Sie haben für ihre Mitglieder eine Provisionsausfallversicherung abgeschlossen.
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