Reisevertrieb

Ausblick aufs Reisejahr: Gute Ausgangsposition

Auch die Türkei erwartet trotz weiter steigender Preise ein starkes Touristikjahr 2024 - im Bild das Titanic Hotel Antalya

Auch die Türkei erwartet trotz weiter steigender Preise ein starkes Touristikjahr 2024 - im Bild das Titanic Hotel Antalya. Foto: mg

Vieles dürfte vom laufenden Januar abhängen – aber die Ausgangsbasis ist sehr gut: Die deutsche Touristikbranche erwartet sowohl im Inlands- als auch im Outbound-Geschäft ein starkes Jahr 2024. So lagen bei Marktführer TUI Mitte Dezember die Buchungseingänge um ein Viertel höher als zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Deutschlands zweitgrößer Veranstalter DER Touristik meldete Ende November im Vergleich zum Vorjahresstand ein „fast verdreifachtes“ Gästevolumen für den kommenden Sommer. Zwischenfazit von Ingo Burmester: „Die Deutschen haben exzellente Chancen, 2024 Reise-Europameister zu werden“, so der Chef von DER Touristik in Anspielung auf die Fußball-EM.

Flextarife zeigen weiter Wirkung

Den Veranstaltern ist dabei bewusst, dass auch bei einem starken Januar das aktuelle Buchungsplus abschmelzen wird. Denn dieses hat zwar mit der großen Reiselust der Deutschen zu tun, aber auch mit einem Comeback der Frühbucher. „Viele Kunden haben verstanden, dass sich frühes Buchen lohnt“, verweist etwa Davut Bölükbas von Hotelreport Travel in Aschaffenburg auf Flextarife und Frühbucherrabatte. Seine Prognose: „Ein Last-Minute-Jahr wird 2024 nicht, schon gar nicht für die Türkei.“

Strand statt Friseur

Dass die deutschen in Urlaubslaune sind, zeigen auch diverse Umfragen von Online-Portalen, darunter die Vergleichsplattform Kayak. Diese hat Ende 2023 Bundesbürger gefragt, was sie sich fürs neue Jahr vornehmen. Das Ergebnis: Ein Drittel der Befragten gab an, 2024 mehr verreisen zu wollen.

Verblüffend sind die Angaben, wie die Deutschen die steigenden Reisepreise kompensieren beziehungsweise die zusätzlichen Reisen finanzieren wollen. So wollen von dem Drittel der Bundesbürger, die öfter verreisen möchten, 61 Prozent bei „nicht notwendigen Ausgaben“ sparen. Das betreffe etwa Restaurant- und Friseurbesuche sowie Shopping-Ausgaben. 30 Prozent gaben an, auf den Coffee-to-go verzichten zu wollen.

 
Felix Hormel, Matthias Gürtler
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