Verkehr

Aerticket: Entsetzt von LH Agent

Vorsicht: Nutzen Reisebüros LH Agent, geben sie sämtliche Kundendaten an Lufthansa, Swiss und Austrian weiter

Vorsicht: Nutzen Reisebüros LH Agent, geben sie sämtliche Kundendaten an Lufthansa, Swiss und Austrian weiter. Screenshot: ta

Der Ticket-Großhändler Aerticket warnt Reisebüros einmal mehr vor dem Nutzen des Internet-Portals LH Agent. Dieses schlägt Lufthansa den Reisebüros für Buchungen vor, wenn sie den ab 1. September gültigen DCC-Aufschlag in klassischen Reservierungssystemen wie Amadeus umgehen wollen.

Man habe sich „eingehend“ mit LH Agent beschäftigt und sei „entsetzt, wie dreist dort der Bereich Angebote“ aufgebaut sei: „Wenn ein Reisebüro hier für seinen Kunden ein Angebot erstellt, bekommt der Kunde als Auswahl zum Buchen per Direktlink Lufthansa.com angezeigt“, heißt es in einer Mitteilung.

Das Reisebüro werde so unfreiwillig zum Affiliate Partner von Lufthansa, denn es leite alle Buchungen direkt an die Airline weiter. Zudem könnten die Kundendaten von den Airlines der Lufthansa Group „ganz bequem für Direkt-Marketingzwecke“ genutzt werden.

Darüber hinaus sieht Aerticket weitere Nachteile von LH Agent:
  • Reisebüros haben auf der Webseite nur ein auf die LH Group eingeschränktes Angebot ohne die Möglichkeit zu Preisvergleichen mit anderen Airlines.      
  • Sämtliche Umbuchungen, Rückfragen und so weiter können ausschließlich über die Callcenter der LH Group durchgeführt werden.       
  • Die Datenübernahme in Mid- und Backoffice-Systeme ist nicht möglich.

Um dem Sammeln von Kundendaten entgegen zu wirken, hat Aeticket einen alternativen Buchungsweg entwickelt. Ab 1. September können Tickets der LH Group ohne DCC-Aufschläge über das Buchungs-Tool Fare Wizard online gebucht werden.

Die Buchungen werden über eine Anbindung an Farelogix per Direct Connect direkt im Lufthansa-System vorgenommen. Die perfekte Lösung ist dies allerdings auch nicht: Denn durch das Umgehen der klassischen CRS gehen die bisherige Incentive-Zahlungen verloren, auf die große Reisebüros nicht verzichten können. Soll die Marge nicht schrumpfen, müssten deshalb die Service-Entgelte angehoben werden.  
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