Check 24: Das sagt die Branche zu den Kreuzfahrtplänen

Dem Cash-Back-Geschäftsmodell von Check 24 stehen Reedereien und Vertrieb kritisch gegenüber
Dem Cash-Back-Geschäftsmodell von Check 24 stehen Reedereien und Vertrieb kritisch gegenüber. Foto: arthobbit/Istockphoto.com

Zwei Branchengrößen und ein Digitalriese basteln aktuell an neuen Kreuzfahrtportalen: die gemeinsame Holding von Urlaubsexperte.de und Hanseat Reisen sowie Check 24. Vor allem Deutschlands größtes Reise- und Vergleichsportal könnte den Platzhirschen unter den OTAs Marktanteile streitig machen und auch Reisebüros Geschäft wegnehmen. Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass die großen Reedereien mitspielen und Check 24 adäquate Volumina für die Vermittlung zur Verfügung zu stellen. Das wird in der Branche bezweifelt.

Check 24 lässt sich bislang nicht in die Karten schauen. Das Münchner Digitalunternehmen hat, wie berichtet, die Check 24 Vergleichsportal Kreuzfahrten GmbH mit Sitz in Düsseldorf gegründet. Die Website soll dem Vernehmen nach 2024 an den Start gehen. Ob der Geschäftsführer des Kreuzfahrtablegers von Check 24, Jan-Hendrik Doeden, Ex-Unternehmensberater, bei den Reedereien den Fuß in die Tür bekommt, bleibt abzuwarten. Denn das Geschäftsmodell des Digitalriesen ist nicht ihres.

Für Costas Deutschland-Chef Jörg Rudolph, dem Doeden bereits auf den Zahn gefühlt hat, ist die Vermarktung über das neue Kreuzfahrtportal „grundsätzlich eine Option“. Allerdings habe er bei einem Treffen auch klargemacht, „dass wir kein Cash Back akzeptieren werden“, sagt Rudolph gegenüber touristik aktuell.

Costa: Klarer Kurs gegen Cash Back

Costas Schwestermarke und deutscher Marktführer Aida hat dieselbe Haltung schon im Falle des Rückvergütungsgebarens eines anderen großen Kreuzfahrtportals gezeigt und durchgesetzt. Deutschlands Nummer zwei, TUI Cruises, signalisiert im Fall von Check 24 Gesprächsbereitschaft, bleibt aber vage. „Wie bei allen anderen Partnern auch, freuen wir uns, wenn uns Ideen vorgestellt werden und wir in einen Austausch gehen können“, so Clas Eckholt, Vice President Commercial. „Wir beobachten die Entwicklungen und kennen noch keine konkreten Ideen.“

Die Top-Reedereien hierzulande müsste Check 24 schon ins Boot holen, um das eigene Kreuzfahrtportal auf Kurs zu bringen. Und es bedürfte Kontingenten adäquater Größenordnung. Dass Check 24 diese bekommt, wird in der Branche bezweifelt. „Den Fehlern einiger Pauschalreiseveranstalter werden die großen Reedereien nicht folgen. Eine vergleichbare Marktmacht, quersubventioniert über Rückvergütungsinstrumente wie Gutscheine, werden sie nicht zulassen“, erwartet Oliver Wulf, Geschäftsführer von Urlaubsexperte.de.

Auch die Vertriebsallianz Kreuzfahrt Initiative hofft, „dass sich der aus dem Pauschalreisevertrieb bekannte Ansatz der Ausgabe hoher Reisegutscheine nicht im Kreuzfahrtvertrieb etablieren wird, da die Bruttomarge für das Erbringen qualitativ hochwertiger Beratungs- und Buchungsleistungen dringend gebraucht wird.“

Urlaubsexperte.de und Hanseat Reisen wollen „oben mitmischen“

Urlaubsexperte – mit seinen Kreuzfahrtmarken-Shops – und der Leserreisen-Spezialist Hanseat Reisen bauen gerade unter dem Dach der bestehenden TTC Holding ebenfalls eine OTA auf, wie Wulf verrät: „Wir bündeln unsere Kräfte in einem separaten Reederei-übergreifenden Portal, das einen anderen Ansatz als die bestehenden OTAs verfolgt.“ Mit dem Start-up, das als Seereisen.de GmbH firmieren wird, wolle man 2024 „relevante Anteile gewinnen und schnell ganz oben mitmischen.“

Den kompletten Artikel über den Online-Kreuzfahrtmarkt lesen Sie in der aktuellen Print-Ausgabe 13-14/2023 von touristik aktuell.

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