Aida-Chef Felix Eichhorn: „Das zu managen, war herausfordernd“

Ein Reederei-Manager Mitte 40 mit kurzen braunen Haaren und blauen Augen steht vor einem Kreuzfahrtschiff und blickt freudig lächelnd in die Kamera.
Felix Eichhorn ist seit zehn Jahren Präsident des deutschen Kreuzfahrtprimus. Foto: Aida Cruises

Felix Eichhorn hat Ende der Neunziger Jahre als Student bei Aida Cruises angeheuert – seit nunmehr zehn Jahren steht er als Präsident an der Spitze von Deutschlands größter Kreuzfahrtreederei. Im Interview mit touristik aktuell spricht er über Herausforderungen für das Unternehmen und die gesamte Kreuzfahrtindustrie, die Buchungslage und Preisentwicklung.

Felix Eichhorn ist Herr über rund 18.000 Mitarbeiter – 90 Prozent von ihnen sind auf den Schiffen tätig, die übrigen in der Zentrale in Rostock und am zweiten Standort Hamburg. Auf die Frage, wie ein typischer Arbeitstag eines Aida-Präsidenten aussehe, sagt Eichhorn, dass jeder Tag anders sei. Denn: „Wir sind ja nicht nur eine Reederei, sondern auch ein Reiseveranstalter, Hotelier, Gastronom und Theaterbetreiber. So taucht man täglich in etwas Neues ein.“

In der Vergangenheit auch als Krisen-Manager gefragt

Auch als Krisen-Manager war er gefragt – zu Zeiten der Pandemie, in der die Kreuzfahrtindustrie vorübergehend stillstand. „Wie für alle Touristikunternehmen war Corona die größte Krise. Es gab in den vergangenen Jahrzehnten kein anderes Ereignis, das so starken Einfluss auf unsere Geschäftstätigkeit hatte, die für einen relativ langen Zeitraum quasi auf null gesetzt war. Das zu managen, war herausfordernd“, blickt Felix Eichhorn zurück. „Aber wir haben diese Phase genutzt, um uns stabiler aufzustellen, Produkte weiterzuentwickeln und unsere IT neu aufzubauen.“

Gegenwärtig arbeitet auch Aida an neuen nachhaltigen Schiffsantrieben. Das Unternehmen teste seit Jahren neue Technologien, um sie von der Theorie in die Praxis zu überführen, wie der Reedereichef erläutert: „Wir haben die weltweit ersten Kreuzfahrtschiffe, die mit LNG gefahren sind und waren die ersten, die Landstrom in Europa angeschoben und heute in der Regelnutzung haben. Darüber hinaus testen wir umfangreich Bio-Kraftstoffe und haben die wohl größte Batterie im Einsatz. Das zeigt, dass wir nicht nur auf die eine Lösung hinarbeiten – die es aus unserer Sicht nicht geben wird.“

„Die Zukunft wird ohne nachhaltige Treibstoffe nicht funktionieren“

Vielmehr werde es eine Kombination aus vielen Maßnahmen sein. „Daher werden wir flexibel bleiben, um die verschiedenen Möglichkeiten, die der Markt hergibt und die in ausreichender Menge verfügbar sind, dann auch einsetzen zu können. Die Zukunft wird ohne nachhaltige Treibstoffe nicht funktionieren, aber aktuell ist ihre Verfügbarkeit eine Herausforderung“, sagt der Aida-Manager.

Und so kündigt die Reederei für die beiden bestellten Aida-Neubauten mit Auslieferung 2030 beziehungsweise 2031/2032 vage „Multi Fuel“ als Treibstoff an. Die neue Schiffsgeneration werde in der Größenordnung von etwa 2.000 Kabinen liegen, so Felix Eichhorn, und sich damit zwischen Aida Prima/Aida Perla und Aida Nova/Aida Cosma einreihen.

Positive Preisentwicklung

Mit der aktuellen Geschäftsentwicklung zeigt sich der Aida-Präsident zufrieden. „Wir sehen eine starke Zunahme auch langfristiger Buchungen und dass wir über den Vorjahren liegen, sowohl für 2026 als auch für 2027. Und das bei einer positiven Preisentwicklung.“

Wieviele Betten Aida Cruises Woche für Woche verkauft, wie groß der Marktanteil des Kreuzfahrtprimus ist und wieviel Potenzial der deutsche Markt hat, lesen Sie im Kreuzfahrten-Special der neuen ta-Ausgabe 21/2025, die auch als E-Paper erhältlich ist.

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