Reisevertrieb

Ausblick: Counter-Experten über Reisetrends 2023

Fernziele sind überaus beliebt – hier Mauritius

Fernziele sind überaus beliebt – hier Mauritius. Foto: aero-pictures.de/istockphoto

Obwohl die Sorgen in der Touristik nicht weniger werden, nimmt das Reisejahr 2023 an Fahrt auf. In einigen Reisebüros läuft es schon richtig gut, in anderen stottern die Vorausbuchungen. Maike Mohrhof vom Reisebüro Mohrhof in Sörup sieht aktuell eine Verschiebung hin zu Fernzielen. „Momentan wird sehr viel Mauritius gebucht – gerne auch in Kombination mit Dubai. Das liegt eventuell auch an Corona. Viele Kunden wollen nun etwas Neues erleben.“ Auch das Kreuzfahrtgeschäft hat sich bei Mohrhof wieder erholt. Gefragt seien besonders kleinere Schiffe mit All-inclusive-Paketen.

Weiterhin starkes Kurzfristgeschäft

Kollegin Antje Landwehr vom IT-Reisebüro in Neuenburg verkauft im Moment „unfassbar viel“ Karibik. Ziele wie die Dominikanische Republik oder auch Mexiko seien stark gefragt. „Ein Trend ist weiterhin die totale Kurzfristigkeit der Buchungen – auch bei den jungen Kunden. Gefragt sind darüber hinaus die verschiedenen Flex-Tarife der Veranstalter. Mindestens 80 Prozent unserer Kunden nutzen sie“, berichtet Landwehr. Das Gute: Das IT-Reisebüro erlebt bei diesen Kunden so gut wie kein Storno- oder Umbuchungsverhalten.

Bei Martin Kessler vom Gerresheimer Reisebüro in Düsseldorf wird derweil „sehr hochwertig“ gebucht. Er freut sich, dass Kreuzfahrten ein Comeback feiern. Interessant sei, dass vor der Corona-Krise hauptsächlich deutsche Kreuzfahrtgesellschaften gefragt waren. „Nun buchen wir aber auch viele internationale Anbieter wie Holland America Line oder Silversea.“

Urlaub ist wieder „hochwertiges Konsumgut“

Im Reisecenter Leikauf in Lauf laufen die Malediven sehr gut. Inhaber Holger Crone hat festgestellt, dass seine Kunden wieder bereit sind, mehr Geld für ihre Reisen ausgeben. „Urlaub ist endlich wieder ein hochwertiges Konsumgut. Wir hoffen, dass der Markt nicht wieder die Geiz-ist-geil-Mentalität vorantreibt“, sagt er.

Dass momentan noch Geld im Markt vorhanden ist, weiß auch Michael Merges vom Reisebüro Beachfinder in Koblenz: „Wir haben derzeit sehr viele Familien für den Sommer 2023 gebucht. Sie entscheiden sich sehr früh, nutzen Frühbucherrabatte, buchen aber trotzdem hochpreisig.“ Die Buchungen hätten einen Wert zwischen 5.000 und 10.000 Euro. „Das Schreckgespenst der Energiepreise ist zwar medial omnipräsent, aber noch nicht so richtig im Geldbeutel zu spüren“, erklärt Merges.

Arne Hübner
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