DRSF verbessert Erstattungsprozess für Reisebüros

Außenansicht FTI-Zentrale in München
Viele FTI-Kunden und Reisebüros sind mit der Kundengelderstattung unzufrieden – der DRSF verspricht jetzt rasche Besserung. Foto: FTI

Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) hat auf die massive Kritik unter anderem von Reisebüros reagiert und mehrere Verbesserungen bei der Erstattung der FTI-Kundengelder angekündigt. Zentrale Botschaft für Vertriebspartner: Es gibt eine Lösung für die zahlreichen Buchungen mit Agenturinkasso, bei denen die Kundendaten nicht übermittelt werden konnten – ein wichtiger Grund, warum es bei Rückzahlung durch den Fonds immer noch erheblich hakt.

„Agenturportal“ ab der zweiten Oktoberhälfte

Wie der DRSF mitteilt, wurde für Kunden, deren Kontaktdaten „aufgrund der in der Reisebranche verbreiteten Praxis des Agenturinkassos“ noch bei den Reisevermittlern liegen, in Abstimmung mit FTI ein „Agenturportal“ entwickelt, das in der zweiten Oktoberhälfte starten soll. Über dieses sei es für Reisebüros möglich, die für die Erstattung erforderlichen Daten „unkompliziert an FTI zu übermitteln“. Dazu werde der insolvente Veranstalter seine Vertriebspartner in Deutschland und in den ausländischen Märkten anschreiben.

Darüber hinaus soll es ab November auch eine zusätzliche Portallösung für Verbraucher geben, die ihren Erstattungsantrag aus verschiedenen Gründen nicht über die bisher angebotenen Wege stellen konnten – etwa, weil die aktuellen Kontaktdaten auch FTI nicht mehr vorlagen. Der Start dieses „offenen Erstattungsportals“ soll laut DRSF von einer Kommunikationskampagne begleitet werden, damit alle betroffenen Verbraucher erreicht werden können.

Lösung für FTI-Kunden im Ausland

„Auch hierzu stimmen wir uns eng mit unserer Aufsichtsbehörde, dem Bundesministerium der Justiz ab, um einen sicheren Erstattungsprozess durchzuführen, an dessen Ende alle Anspruchsberechtigten die ihnen zustehenden Rückzahlungen erhalten haben werden“, so Geschäftsführer Stefan Mees. Ferner arbeitet der Fonds auch an Lösungen für Verbraucher, die sich neben dem Online-Erstattungsprozess wünschen, ihren Erstattungsantrag per Post stellen zu können. „Alle Anspruchsberechtigten werden ihre Erstattung erhalten – darauf können sie sich verlassen”, versichert Mees.

Im Rahmen der „nächsten Erstattungsphase“ sollen schließlich auch alle FTI-Kunden aus dem Ausland, die in der Regel über eine Agentur in ihren Heimatländern gebucht haben, möglichst schnell ihr Geld zurückbekommen. Dort gibt es dem DRSF zufolge jedoch landesspezifische Besonderheiten im Buchungs- und Zahlungsablauf, die ein anderes Vorgehen als in Deutschland notwendig gemacht haben. Sofern dem Fonds die nötigen Kontaktinformationen vorliegen, werden nun auch diese Verbraucher direkt angeschrieben.

Bislang „mittlere achtstellige“ Summe erstattet

Zugleich verwahrt sich der Reisesicherungsfonds gegen die wiederholte Kritik, dass die Erstattung zu lange dauere oder das Prozedere gar nicht funktioniere. Bislang habe der DRSF über 180.000 Anspruchsberechtigte per E-Mail zum Prozess eingeladen, von denen etwa 125.000 ihren Antrag eingereicht hätten.

„Wir sehen, dass ein beträchtlicher Teil der kontaktierten Verbraucher mit der Bearbeitung ihres Erstattungsantrags entweder noch gar nicht begonnen hat oder zwar begonnen, aber nicht abgeschickt hat“, stellt Geschäftsführer Ali Arnaout fest. „Wir analysieren permanent, welche Gründe es dafür gibt und versuchen die Verbraucher zu unterstützen, damit auch die weiteren Anträge beim DRSF eingereicht werden.“ Zugleich gebe es bei den gestellten Erstattungsanträgen „viele spezifische Fälle, die einer Klärung oder Rückfrage bedürfen und daher eine weitere Kontaktaufnahme erforderlich machen“.

Nichtsdestotrotz sei der Großteil der Anträge bereits bearbeitet worden oder befinde sich in Bearbeitung, heißt es vom Fonds weiter. Insgesamt sei bisher „eine mittlere achtstellige Euro-Summe“ an FTI-Kunden zurückgezahlt worden.

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