Dertour-Provisionen: Neue Anreize, stabile Umsatzstufen

Luftaufnahme eines großen Bürogebäudes mit roter Backsteinfassade und Glasdach inmitten einer grünen Umgebung, im Hintergrund die Skyline von Frankfurt am Main mit dem Fernsehturm und weiteren Hochhäusern bei Sonnenuntergang.
Aus der Dertour-Zentrale in Frankfurt-Heddernheim kommen gute Nachrichten für die Vertriebspartner. Foto: Dertour

Als „klares Bekenntnis zum stationären Vertrieb“ bezeichnet Nils Casmir, Verkaufsdirektor von Dertour Deutschland, das neue Provisionsmodell für das Geschäftsjahr 2025/2026. Es tritt ab 1. November in Kraft. Der Veranstalter setzt Casmir zufolge das „bewährte Grundmodell“ fort und „optimiert gezielt“ einzelne Komponenten.

Das Provisionsmodell sei das Ergebnis eines „intensiven Austauschs mit vielen unserer Vertriebspartner“, versichert Casmir. In Anbetracht der „konsequenten Erweiterung des Produktportfolios“ – insbesondere der Hotelmarken und des ITS-Go-Angebots – blicke Dertour optimistisch ins neue Touristikjahr. Man wolle gemeinsam mit den Reisebüros wachsen und biete ihnen mit dem neuen Vergütungsmodell „attraktive Verdienstchancen“.

Umsatzstufen bleiben unverändert

Im neuen Geschäftsjahr bleiben die Umsatzklassen für alle Provisionsstufen erneut unverändert bestehen. Zum Erreichen der zehnprozentigen Grundprovision ist somit weiterhin ein Jahresumsatz von 130.000 Euro erforderlich.

Beibehalten werden auch zwei Elemente, die laut Dertour für mehr Liquidität bei den Agenturen sorgen: die Auszahlung der Grundprovision im Folgemonat der Buchung sowie die Berechnung und Auszahlung der Zusatzprovision auf Basis des Buchungsdatums.

ITS Go: Mehr Produkte, keine Provisionsdeckelung

Weil es von den Gästen „sehr gut angenommen wurde“, wird das Portfolio von ITS Go ausgebaut. Dies war ursprünglich eingeführt als kleines Portfolio von Hotels mit „sehr attraktiven Preisen“ ohne Rail & Fly. „Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschieden, die bisherige Provisionsdeckelung bei zehn Prozent aufzuheben. Stattdessen werden ITS Go-Buchungen künftig mit der vollen Grund- und Zusatzprovision vergütet“, erklärt Nils Casmir und dürfte damit von vielen Reisebüros Lob ernten.

Neues Hotel-Label „Top Choice“

Unter dem Label „Top Choice“ bündelt Dertour künftig alle Hotelmarken der Dertour Group, darunter Sentido, Aldiana, Playitas, Ananea, Calimera sowie die Marken der DSR Hotel Holding wie Arosa Hotels, Aja Resorts und Henri Hotels.

Ebenfalls unter das Label „Top Choice“ fällt künftig ein „ausgewähltes Portfolio von Hotels“, mit denen der Veranstalter eng zusammenarbeitet und von denen er viele exklusiv auf dem deutschen Markt anbietet. Alle Top-Choice-Häuser werden im Reservierungssystem und in Travel Compass durch ein entsprechendes Label gekennzeichnet.

Für das gesamte Top-Choice-Portfolio gilt künftig eine garantierte Grundprovision von zehn Prozent – unabhängig vom Gesamtumsatz. Bisher galt diese Zusage ausschließlich für das Aldiana-Portfolio. Mit dieser Neuerung biete man gerade den kleineren Vertriebspartnern „attraktive Verdienstmöglichkeiten“, wirbt Nils Casmir.

Top-Choice-Hotels mit einheitlichem Bonus

Zusätzlich wird das Top-Choice-Portfolio künftig mit dem einheitlichen „Top-Choice Hotel-Bonus“ von einem Prozent vergütet. „Damit reduzieren wir die Komplexität des Modells und schaffen noch mehr Transparenz“, ist der Sales-Chef überzeugt.

Bislang wurden Buchungen der Hotelmarken Sentido, Ananea, Calimera und Playitas je nach Umsatzstufe mit einem Bonus von einem bis 1,25 Prozent sowie Aldiana- Buchungen mit einem Bonus von 0,5 Prozent honoriert. Ein erweitertes Top-Choice- Portfolio gab es nicht. Casmir: „Im kommenden Touristikjahr erhöhen wir die Anzahl der Hotels, für die wir eine Zusatzprovision zahlen, deutlich und verdoppeln den Bonus für Aldiana-Buchungen – das bedeutet mehr Erträge für unsere Vertriebspartner.“
Investition ins Campus-Programm

Das Schulungskonzept wird mit Live-Erlebnissen in den Destinationen sowie Seminar- und Austauschformaten online sowie vor Ort fortgesetzt. „Wir investieren weiterhin in unser Campus-Schulungs- und Event-Programm – das größte am Markt –, um unsere Reisebüro-Partner bei der Beratung und dem Verkauf optimal zu unterstützen“, betont Nils Casmir.

Interessant wird sein, wie es mit dem Provisionsmodell 2026/2027 weitergeht. Dann ist die jetzt vollzogene Übernahme von Hotelplan inklusive Vtours gut ein Jahr her. Durchaus denkbar, dass Vtours dann in das Dertour-Modell integriert wird. Ähnlich waren zuletzt Schauinsland-Reisen nach der Übernahme von Explorer für das Touristikjahr 2024/2025 und Studiosus nach der Integration von Hauser Exkursionen für das Geschäftsjahr 2026 vorgegangen. 

Newsletter

Newsletter - Touristik aktuell – Reportagen und Analysen für die Reisebranche

Bildergalerien

Schauinsland-Reisen Partner Jahrestagung im Athena Royal Beach Hotel auf Zypern, 11. bis 14. Dezember

Zukunftsthemen, Workshops, Networking: Rund 250 Touristiker waren zu der Jahrestagung von Schauinsland-Reisen Partner nach Zypern gereist. Impressionen von der spannenden Jahrestagung.

Meistgelesen

Qatar Airways streicht Deutschland-Flüge

Qatar Airways reduziert ihr Flugangebot nach Deutschland ab März 2026 deutlich. Insgesamt neun wöchentliche Verbindungen fallen weg, mit Einschnitten vor allem in Berlin, Düsseldorf und Frankfurt. Hintergrund sind Kapazitätsanpassungen und Wartungsarbeiten am Flughafen Doha.

Schauinsland knackt Zwei-Millionen-Marke

Schauinsland-Reisen erreichte 2024/2025 erstmals über zwei Millionen Kunden und steigerte den Umsatz um 11,5 Prozent. Wachstumstreiber waren Thailand, die Malediven und weitere Zielgebiete. Neue Kundensegmente und Synergien entstehen durch die Integration von Explorer.

Reiseprofi startet Petition gegen Cashback-Modelle

Ein Reisebüro-Inhaber aus Bergedorf ruft Kollegen zur Unterstützung auf. Nach einer erfolgreichen Branchenpetition nimmt er nun ein weiteres Thema ins Visier – eines, das seiner Meinung nach viele Reisebüros zunehmend unter Druck setzt.

Bistro Portal: Reiseexpertin startet Petition

Die geplante Abschaltung der Funktion „Nur Hotel“ im Bistro Portal sorgt für großen Unmut in Reisebüros. Eine Münchner Reiseexpertin startete eine Petition, die bereits über 1.300 Unterstützer hat – viele fürchten deutliche Nachteile durch die neue Maske „Hotels & Mehr“.

Mietwagen: Starcar steht vor dem Aus

Der Autovermieter Starcar steht vor der Abwicklung, da bislang kein Investor gefunden wurde. Etwa 600 Arbeitsplätze könnten betroffen sein. Trotz Insolvenz läuft der Betrieb an den Standorten vorerst weiter, jedoch sind Einschränkungen ab Januar 2026 geplant.

Amadeus rudert zurück: „Nur Hotel“ bleibt bestehen

Nach massiver Kritik aus den Reisebüros stoppt Amadeus die geplante Abschaltung des Moduls „Nur Hotel“. Stattdessen laufen beide Tools vorerst parallel weiter. Eine Petition aus dem Counter hatte den Druck zuletzt deutlich erhöht.
×