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FTI testet Provision direkt nach der Buchung 

FTI geht auf die Reisebüros zu und versucht mit gleich drei Aktionen, das Geschäft anzukurbeln. Foto: mg

FTI geht auf die Reisebüros zu und versucht mit gleich drei Aktionen, das Geschäft anzukurbeln. Foto: mg

Die Münchner FTI Gruppe kommt einer grundlegenden Forderung der Reisebüros nach und testet die Provisionsauszahlung direkt nach der Buchung. Gültig ist dies ab 1. Juni für alle Buchungen mit Abreise ab 1. September 2020. Die Zeit bis Juni benötige man, um die Technik entsprechend umzustellen, sagt FTI-Geschäftsführer Ralph Schiller. 

Die Aktion für Reisebüros mit Direktinkasso läuft vorerst bis zum Ende des Geschäftsjahres. „Wir werden uns anschauen, wie der Markt darauf reagiert und dann entsprechend entscheiden“, so Schiller. Der Schritt war zuvor von zahlreichen Reisebüro-Organisationen gefordert worden, allen voran hatte die QTA massiven Druck erzeugt.

Bisher überweisen lediglich TUI und DER Touristik sowie Anex Tour und Chamäleon Reisen ihre Provision direkt nach der Buchung. Bei den meisten anderen Veranstaltern fließt das Geld erst kurz vor oder nach der Abreise des Kunden und somit oft Monate nach der Buchung. „Das ist inakzeptabel“, hatte zuletzt vor allem QTA-Sprecher Thomas Bösl immer wieder betont.

Parallel zur Provisionsumstellung startet FTI die Aktion „Urlaubsvorfreude 2020 und 2021“. Sie soll in drei Stufen die Reiselust der Deutschen wecken. Gelockt wird vor allem „mit besonders kundenfreundlichen“ Stornofristen für Ziele mit Eigenanreise, Hotel-Only-Buchungen, Pauschalreisen innerhalb Europas und ausgewählte weltweite Buchungen.

X-Produkte sind ausgeschlossen, da die Leistungsträger dabei keine kostenfreien Stornos erlauben. Um Reisebüros die Unsicherheit zu nehmen, sind im Buchungssystem alle Aktionsprodukte gesondert gekennzeichnet.

„Sorglos in den Sommer“ 
Erste Stufe der Marketing-Offensive ist die Aktion: „Sorglos in den Sommer – Limited Edition“. Bis 31. August gilt dabei: keine Anzahlung, Storno bis 14 Tage kostenfrei und Zahlung erst ab 14 Tage vor Abreise. Der Haken für Reisebüros: Im Stornofall gibt es keine Provision.  „Wir wissen, dass das nicht ideal ist. Aber anders wäre diese Aktion nicht finanzierbar“, bittet Vertriebsdirektor Richard Reindl die Partner um Verständnis.

Die Aktion gilt für Eigenanreise-Ziele wie Deutschland, Österreich und Schweiz mit nur Hotel-Buchungen sowie für Flugpauschalreisen etwa nach Griechenland, Zypern, Portugal oder in die Türkei mit Abreisen bis 31. August 2020. „Wir möchten Gästen, die diesen Sommer verreisen wollen, attraktive Möglichkeiten sowie eine finanzielle Planungssicherheit geben“, beschreibt Marketing-Chef Schiller die Idee der Aktion.

Bei Big Xtra gelten bei „Sorglos in den Sommer“ die gleichen Stornobedingungen, die Anzahlung beträgt jedoch einen Euro. Die Provision bei Buchung eines Angebots erhalten Reisebüros dabei weiterhin bei Abreise der Kunden.

„Goldener Herbst“
Zweite Stufe der FTI-Offensive ist die Aktion „Goldener Herbst“: Damit können Neubuchungen für Reisen bis 31. Oktober notfalls einen Monat vorher kostenfrei storniert werden. Integriert in die Aktion sind alle Hotels und Destinationen des FTI-Portfolios. Die kulante Stornofirst soll Kunden Sicherheit geben und in den Reisebüros durch das Auszahlen der Provision zehn Tage nach der Buchung für Liquidität sorgen. Partner profitieren finanziell von den sehr frühen Provisionszahlungen: Bereits zehn Tage nach Buchung erhalten Agentur ihre Zahlung“, erklärt Schiller.

„Early Birds“
Mit der Aktion „Early Birds“ will FTI Kunden dazu animieren, möglichst frühzeitig den Urlaub für 2021 zu buchen. Frühentschlossene „profitieren dabei nicht nur von der großen Auswahl, sondern auch von attraktiven Frühbucherpreisen“, so Schiller. Ergänzend dazu lockt FTI auch für diese Buchungen mit gelockerten Stornoregelungen: Für alle Abreisen ab 1. November 2020 bis einschließlich 31. Oktober 2021 gilt die Möglichkeit, kostenlos bis 30. September 2020 zu stornieren. Die Aktion ist für Buchungen bis zum 31. Oktober 2020 gültig.

Die Reiselust der Deutschen sei zwar gebremst, aber nach wie vor vorhanden, verweist Schiller auf erste Neubuchungen nach dem absoluten Stillstand Anfang Mai. Für das Mittelmeer rechnet er unter anderem damit, dass Griechenland als eines der ersten Länder wieder bereist werden kann, vielleicht sogar schon im Juni. Anfang Juli könnte die Türkei folgen, Ägypten einige Wochen später.

Matthias Gürtler
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