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Wintersport: Noch viele Unsicherheiten

Über Weihnachten und Silvester wird die Nachfrage nach Urlaub im Schnee wohl groß sein

Über Weihnachten und Silvester wird die Nachfrage nach Urlaub im Schnee wohl groß sein. Foto: simonkr/iStockphoto

Wenn man nach dem Thema Wintersport fragt, hört man von allen Reiseveranstaltern den Satz „Die Nachfrage steigt von Woche zu Woche.“ Als Klassiker in diesem Jahr hat sich auch die Auskunft „Der Nachholbedarf ist riesig“ erwiesen, der im dritten Jahr der Pandemie auf jedes Urlaubsziel und jede Reiseart zutrifft.

Was den Wintersport angeht, könnte der Nachholbedarf der Kunden allerdings tatsächlich noch etwas größer sein als bei anderen Urlaubsformen. Denn in den vergangenen beiden Jahren war die Skepsis, sich auf eine Skipiste zu begeben, groß. Vollgepackte Gondeln und das in der ersten Corona-Saison zum Schreckgespenst mutierte Après-Ski riefen wohl zu viele ungute Erinnerungen wach. Zu unklar waren zudem die jeweils geltenden Corona-Bestimmungen in den Zielgebieten.

Und in diesem Jahr? Darf man erneut gespannt sein, wie sich die Pandemie entwickelt und wie die Infektionsschutzmaßnahmen aussehen. Dennoch „zeichnet sich jetzt schon ab, dass es insbesondere über Weihnachten und Silvester wieder einen Ansturm auf die Skigebiete geben wird“, sagt TUI-Wintersportexperte Sven Görrissen.

Nachfrage steigt mit der Kälte

Bei FTI rechnet man damit, dass sich die Kunden eher kurzfristig entscheiden werden, um auf die aktuellen Begebenheiten reagieren zu können. Laut Individualreisen-Experte Matthias Huwiler ist die Buchungslage in Deutschland und der Schweiz noch verhalten, während man für Österreich „ein deutliches Umsatzplus im Vergleich zur letzten Wintersaison“ verzeichne.

Gleiches berichtet Produkt-Managerin Katrin Holzbrecher von DER Touristik. Sie geht davon aus, „dass die Nachfrage deutlich anziehen wird, sobald der Winter in spürbare Nähe rückt“.

Was die Zielgebiete angeht, hat in diesem Jahr Österreich erneut deutlich die Nase vorn. Deutsche Urlauber zieht es hier vor allem nach Tirol und ins Salzburger Land, auch Kärnten wird immer beliebter. In der Schweiz punkten Klassiker wie Davos oder Andermatt-Sedrun in Graubünden sowie das Engadin.

In Zukunft unbezahlbar?

Über allem schwebt jedoch die Inflation. Zwar wurden nach Aussage der Veranstalter die Hotelpreise schon vor Monaten festgezurrt, was diesem Winter wohl noch eine gewisse Schonfrist einräumt, dennoch werden sich einige Kunden den oft teuren Skiurlaub nicht mehr leisten können oder wollen.

Ein Mittagessen auf der Hütte für die ganze Familie oder abends noch ein Absacker an der Bar – was bislang selbstverständlich zu einem Pistentag dazugehört hatte, wird für den einen oder anderen nur noch schwer bezahlbar sein. Einhalt gebieten kann hier ein touristischer Klassiker: „All-inclusive-Angebote werden auch beim Wintersport aufgrund von Preissicherheit und Kostentransparenz mehr gefragt“, sagt Sven Görrissen von TUI.

Mehr zum Thema Wintersport lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe ta 39-40/2022.

Susanne Layh
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